Tierschützer haben vor einer drastisch sinkenden Zahl von Igeln in Großbritannien gewarnt.
In ländlichen Gebieten sei die Population seit Beginn des Jahrhunderts um bis zu 75 Prozent geschrumpft, heißt es in einem aktuellen Bericht der Organisationen British Hedgehog Preservation Society und People's Trust for Endangered Species. »Die größten Rückgänge sind in der östlichen Hälfte Englands zu beobachten.«
Schätzungen zufolge lebten 2018 noch rund 879.000 Igel in Großbritannien, das Tier steht in dem Land auf der Roten Liste der bedrohten Arten. Ursachen seien ein Mangel an geeignetem Lebensraum sowie dessen Aufspaltung, aber auch Attacken durch Hunde sowie Verkehrsunfälle.
Doch es gebe auch positiv stimmende Nachrichten. So gebe es Anzeichen, dass sich der Bestand in den Städten erhole, hieß es weiter. Zwar sei auch dort im ersten Jahrzehnt dieses Jahrhunderts die Population um ein Viertel gesunken. Doch jüngste Daten zeigten keine Hinweise, dass sich der Rückgang fortgesetzt habe. »Dies unterstreicht die Bedeutung von Gärten und Grünflächen sowie lokaler Maßnahmen, um eine Zukunft für die Igel sicherzustellen«, schrieben die Autoren. Die Organisationen wollen noch enger mit Landwirten zusammenarbeiten, um auf dem Land passende Lebensräume wie dichte Hecken für Igel zu schaffen.
Auch in Deutschland werden Igel Experten zufolge rarer. Siedlungen und Straßenbau schränken ihren Lebensraum ein, auf Straßen kommen nach Angaben des Naturschutzbundes (Nabu) jährlich Hunderttausende zu Tode und in Gärten fehlt es häufig an Unterschlupfmöglichkeiten und Nahrung. Der Deutsche Tierschutzbund warnt zudem vor den Gefahren von Mährobotern für Igel. Die Tiere fielen den automatisch laufenden Geräten oft zum Opfer - denn statt zu fliehen, kugeln sich Igel bei Gefahr zusammen.
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