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Tierschützer siedeln 250 Elefanten innerhalb von Malawi um

Eine Mammutaufgabe: 250 Elefanten werden im südostafrikanischen Malawi vom Liwonde Nationalpark in den Kasungu Nationalpark verlegt. Warum sollen die Dickhäuter umgesiedelt werden?

Tierschützer siedeln 250 Elefanten innerhalb von Malawi um
Eine Elefantenherde, die im Majete Wildlife Reserve in Malawi ein Staubbad nimmt. (Archivbild) Foto: Trevor Samson
Eine Elefantenherde, die im Majete Wildlife Reserve in Malawi ein Staubbad nimmt. (Archivbild)
Foto: Trevor Samson

Tierschützer wollen 250 Elefanten innerhalb von Malawi umsiedeln.

Die Dickhäuter sollen kommende Woche vom Liwonde Nationalpark im Süden des Landes in den Kasungu Nationalpark im Zentrum verlegt werden. Auf diese Weise wolle man eine Überpopulation von Elefanten in Liwonde verhindern, gesunde Lebensräume schaffen sowie Konflikte zwischen Menschen und Wildtieren verringern, hieß es am Dienstag vom Internationalen Tierschutzfond (IFAW).

In Zusammenarbeit mit der malawischen Naturschutzbehörde DNPW und der Tierschutzorganisation African Parks werde man die Elefanten zwischen dem 27. und 29. Juni bei einer gut fünfstündigen Fahrt etwa 350 Kilometer weit nach Norden bringen. Auch zahlreiche Büffel, Impalas, Zobel, Warzenschweine und Wasserböcke sollen in dem Zeitraum von Liwonde nach Kasungu umgesiedelt werden, hieß es.

Wilderei stark eingeschränkt

Seitdem die Wilderei in Liwonde in den vergangenen Jahren stark eingeschränkt wurde, habe die Zahl der Elefanten stetig zugenommen und zu einer Belastung des Ökosystems geführt, hieß es vom IFAW. Kasungu mit seinen derzeit 120 Elefanten habe dagegen ausreichend Platz für 250 zusätzliche Dickhäuter. Im Jahr 2016 hatte African Parks bereits 520 Elefanten innerhalb Malawis umgesiedelt, um die Population der grauen Riesen gleichmäßiger in dem südostafrikanischen Land zu verteilen.

In Afrika leben Schätzungen der Weltnaturschutzunion (IUCN) zufolge nur noch 350.000 Elefanten; 1970 waren es noch etwa zwei Millionen. Der Verlust von Lebensraum stellt neben der Wilderei für den Handel mit Elfenbein eine zentrale Bedrohung für Elefanten dar.

© dpa-infocom, dpa:220621-99-741715/3