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Studie zu Schutzmaßnahmen für bedrohte Korallenriffe

Korallen sind Nesseltiere, die mit Algen in einer Gemeinschaft zum gegenseitigen Nutzen leben. Diese Lebensgemeinschaft ist wegen der Meereserwärmung infolge des Klimawandels zunehmend in Gefahr. Was tun?

Schutzmaßnahmen für bedrohte Korallenriffe
Ein Korallenriff vor der Insel Hawaii. Foto: Greg Asner/DPA
Ein Korallenriff vor der Insel Hawaii.
Foto: Greg Asner/DPA

Bedrohte Korallenriffe können davon profitieren, wenn zugleich Schutzmaßnahmen auf dem Land und im Meer ergriffen werden. Das zeigen Forscher mit einer Studie auf Hawaii über einen Zeitraum von 20 Jahren auf, in dem die Korallen im Jahr 2015 zudem einer ungewöhnlich starken Hitzewelle im Pazifik ausgesetzt waren.

Riffe in Gebieten mit weniger Überfischung und geringerer Verschmutzung, etwa durch Abwässer oder Oberflächenabfluss, zeigten stabileres Wachstum. In Stresssituationen, wie nach Anstieg der Meerestemperatur, war dort die Zerstörung der Korallen geringer. Zudem erholten sich die Riffe schneller von der Korallenbleiche. Das schreibt die Gruppe um den Ozeanographen Jamison Gove von der US-Klimabehörde NOAA und den Meeresbiologen Gareth Williams von der Bangor University in Großbritannien im Fachjournal »Nature«.

Korallenriffe sind wegen der Meereserwärmung infolge des Klimawandels weltweit zunehmend in Gefahr. Als Bleiche wird ein Verblassen der farbenprächtigen Steinkorallen bezeichnet. Korallen sind Nesseltiere, die mit Algen in einer Gemeinschaft zum gegenseitigen Nutzen leben. Bei hohen Temperaturen stoßen die Korallen die Algen ab und verlieren ihre Farbe.

Die Wissenschaftler verweisen auf das von der internationalen Staatengemeinschaft gesteckte Ziel, bis zum Jahr 2030 mindestens 30 Prozent der weltweiten Land- und Meeresflächen unter Schutz zu stellen. Zur Stärkung und Gesundung der bedrohten Korallenriffe müssten menschliche Einflüsse - im Zusammenspiel auf dem Land (zum Beispiel Abwasserverschmutzung) und im Meer (zum Beispiel Überfischung) - gering gehalten werden, heißt es in der Studie.

Artikel Fachzeitschrift Nature

© dpa-infocom, dpa:230809-99-779103/2