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Rekordtief bei Krebsbehandlungen im Krankenhaus

Experten vermuten als Ursache bessere Prävention, Vorsorge und Behandlung. Dennoch sind 2022 mehr Menschen an Krebs gestorben als vor 20 Jahren. Wie geht das zusammen?

Krebsvorsorge
Ein Hautarzt untersucht bei einer Krebsvorsorgeuntersuchung eine Patientin mit einem Auflichtmikroskop. Foto: Eva Manhart/DPA
Ein Hautarzt untersucht bei einer Krebsvorsorgeuntersuchung eine Patientin mit einem Auflichtmikroskop.
Foto: Eva Manhart/DPA

Immer weniger Menschen müssen in Deutschland wegen einer Krebserkrankung ins Krankenhaus. Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, wurden 2022 nur rund 1,4 Millionen Patientinnen und Patienten deswegen in einer Klinik behandelt. »Damit sank die Zahl der stationären Krebsbehandlungen erneut auf den tiefsten Stand der vergangenen 20 Jahre«, berichteten die Statistiker anlässlich des Weltkrebstages am 4. Februar. 

Schon im Vorjahr war die Zahl der krebsbedingten Klinikaufenthalte gesunken. Damals lag das vor allem an den Einschränkungen während der Corona-Pandemie. Nun ging die Zahl noch einmal um zwei Prozent zurück. »Ein Grund für den Rückgang könnten Verbesserungen bei Prävention, Vorsorge und Behandlung sein«, hieß es in der Mitteilung des Bundesamtes. Die Zahl der stationären Krankenhausbehandlungen insgesamt blieb nämlich konstant.

Ursache für jeden zwölften Krankenhausaufenthalt

Krebs ist der vierthäufigste Grund für einen Krankenhausaufenthalt: Acht Prozent aller stationären Behandlungen 2022 waren auf eine Krebserkrankung zurückzuführen. Häufiger wurden nur Krankheiten des Kreislaufsystems, Verletzungen oder Vergiftungen und Krankheiten des Verdauungssystems stationär behandelt.

Besonders häufig werden Menschen zwischen 60 und 79 Jahren wegen Krebs im Krankenhaus behandelt. Mehr als die Hälfte aller Krebspatientinnen und -patienten gehören zu dieser Altersgruppe. Ein Fünftel war im Alter von 40 bis 59 Jahren, weitere 20 Prozent waren 80 Jahre oder älter. Nur fünf Prozent der Krebspatientinnen und -patienten waren unter 40 Jahre alt.

Lungenkrebs am häufigsten

Am häufigsten wurden Patienten mit der Diagnose Lungen- und Bronchialkrebs stationär im Krankenhaus versorgt (zwölf Prozent der Fälle). Allerdings ging diese Zahl gegenüber dem Vorjahr am deutlichsten zurück (minus vier Prozent). Danach folgten Darmkrebs, Brustkrebs und Hautkrebs. Bei Hautkrebs nahm die Zahl der Krankenhausfälle gegen den Trend um drei Prozent zu.

Bessere Heilungschancen, aber dennoch mehr Todesfälle 

»Mit verbesserter Prävention, Vorsorge und Behandlung bei Krebserkrankungen steigen auch die Heilungschancen«, berichtete das Bundesamt. Dennoch ist die Zahl der Todesfälle mit der Ursache Krebs binnen 20 Jahren gestiegen: Im Jahr 2022 starben gut 231.500 Menschen an den Folgen von Krebs. 2002 waren es nur rund 210.000 gewesen.

»Der Anstieg dürfte im Allgemeinen jedoch auch auf die Alterung der Bevölkerung zurückzuführen sein«, ordneten die Statistiker ein. Der Anteil der Krebsopfer an den Todesfällen insgesamt ist im selben Zeitraum nämlich gesunken: von 25 Prozent im Jahr 2002 auf 22 Prozent im Jahr 2022.

Männer sterben häufiger an Krebs

Damit blieb Krebs auch im Jahr 2022 die zweithäufigste Todesursache. 54 Prozent der Krebstoten waren Männer, 46 Prozent Frauen.  Die häufigste krebsbedingte Todesursache ist Lungen- und Bronchialkrebs. Diese Krebserkrankung war 2022 für 45.200 Tote verantwortlich. In der Reihe der krebsbedingten Todesursachen folgten Darmkrebs (24.300 Todesfälle), Bauchspeicheldrüsenkrebs (19.200), Brustkrebs (19.100) und Prostatakrebs (15.600). 

Mitteilung

© dpa-infocom, dpa:240202-99-846583/3