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Musks Neuralink setzt Gehirn-Implantat erstem Menschen ein

Das Gehirn-Implantat von Elon Musks Firma Neuralink soll es ermöglichen, durch Gedanken ein Smartphone zu bedienen. Laut Musk ist nun der erste Eingriff an einem Menschen gut verlaufen.

Elon Musk
Elon Musks Neuralink hat im Mai die Erlaubnis bekommen, das flache und runde Implantat in einer klinischen Studie Menschen einzusetzen. Foto: Michel Euler/DPA
Elon Musks Neuralink hat im Mai die Erlaubnis bekommen, das flache und runde Implantat in einer klinischen Studie Menschen einzusetzen.
Foto: Michel Euler/DPA

Elon Musks Medizintechnik-Firma Neuralink hat ihr Gehirn-Implantat zum ersten Mal einem Menschen eingesetzt. Der Patient erhole sich nach dem Eingriff gut, schrieb der Tech-Milliardär auf seiner Online-Plattform X. Das Implantat von Neuralink soll es ermöglichen, durch Gedanken ein Smartphone zu bedienen - und darüber auch andere Technik. Auch andere Unternehmen und Forscher arbeiten an solcher Technologie.

Neuralink hatte im Mai die Erlaubnis bekommen, das flache und runde Implantat in einer klinischen Studie Menschen einzusetzen. Davor war die Technik an Affen getestet worden. Das Implantat hat 1024 Elektroden, die ein Roboter mit Hilfe einer extrem feinen Nadel mit dem Gehirn verbindet. Für die klinische Studie suchte Neuralink Patienten mit Tetraplegie - einer Querschnittlähmung, bei der Beine und Arme betroffen sind.

Elon Musk: vielversprechende Erkennung neuronaler Aktivität

Wenn Menschen zu Bewegungen ansetzen, wird ein bestimmter Bereich im Gehirn aktiv. Die Elektroden fangen diese Signale auf. So soll es reichen, sich eine Bewegung vorzustellen, um zum Beispiel einen Cursor am Computer zu bedienen. Musk schrieb, erste Ergebnisse zeigten eine »vielversprechende« Erkennung neuronaler Aktivität. Weitere Details gab es zunächst nicht.

Auch bei erfolgreichen Operationen kann es Monate dauern, bis Patienten lernen, Computer mit Gedanken zu kontrollieren. Die klinische Studie von Neuralink ist auf sechs Jahre ausgelegt.

An Hirn-Computer-Schnittstellen dieser Art wird schon seit Jahren geforscht und einige Menschen haben auch bereits verschiedene Implantate eingesetzt bekommen. Neuralink hat auch mehrere Konkurrenten, die die Technologie ebenfalls kommerziell nutzen wollen. Die Firma Precision Neuroscience will ihr Implantat mit ebenfalls 1024 Elektroden auf einem Film über einen sehr feinen Schnitt im Schädel minimalinvasiv am Gehirn anbringen. Und ihr Rivale Synchron bringt sein System mit 16 Elektroden über Blutgefäße in die Nähe der richtigen Gehirnbereiche.

© dpa-infocom, dpa:240130-99-801469/2