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Mediziner begrüßen Corona-Impfstoffe für kleine Kinder

Die EU-Arzneimittelbehörde rät dazu, zwei Corona-Impfstoffe für Babys und Kleinkinder zwischen sechs Monaten und fünf Jahren zuzulassen. Die Dosen in der Altersgruppe sollen deutlich niedriger ausfallen.

Coronavirus - Impfaktion für Kinder
Die EMA hatte am Mittwoch empfohlen, zwei Corona-Impfstoffe der Hersteller Pfizer/Biontech und Moderna für Babys ab sechs Monaten zuzulassen. Foto: Robert Michael
Die EMA hatte am Mittwoch empfohlen, zwei Corona-Impfstoffe der Hersteller Pfizer/Biontech und Moderna für Babys ab sechs Monaten zuzulassen.
Foto: Robert Michael

Kindermediziner begrüßen die Empfehlung der EU-Arzneimittelbehörde EMA für die Zulassung von zwei Corona-Impfstoffen für kleine Kinder ab sechs Monaten. »Wir freuen uns grundsätzlich über die Zulassung. Auch Kleinkinder mit entsprechenden Risikofaktoren können nun mit einem zugelassenen Impfstoff geimpft werden«, sagte Burkhard Rodeck, Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ), der dpa. Eine allgemeine Empfehlung für die Impfung von gesunden Kindern unter fünf Jahren will der Verband aber zunächst nicht aussprechen.

Die EMA hatte am Mittwoch empfohlen, zwei Corona-Impfstoffe der Hersteller Pfizer/Biontech und Moderna für Babys ab sechs Monaten zuzulassen. Beide Impfstoffe sind bereits für Erwachsene und Kinder ab fünf beziehungsweise sechs Jahren zugelassen. Die Dosen für Babys und Kleinkinder sind deutlich niedriger. Ob aber überhaupt Babys und Kleinkindern eine Corona-Impfung angeboten wird, ist eine Entscheidung der jeweiligen EU-Mitgliedsstaaten.

Jugendärzte rechnen nicht mit großer Nachfrage

Die DGKJ will vor einer endgültigen Bewertung zunächst die Stellungnahme der Ständigen Impfkommission (Stiko) abwarten. »Nichtsdestotrotz ist es eine individuelle Entscheidung der Eltern, ob sie ihr Kind nach Rücksprache mit dem Kinder- und Jugendarzt impfen lassen«, sagte Rodeck. »Neben Risikofaktoren beim Kind können auch beispielsweise Großeltern oder andere Angehörige mit Risikofaktoren ein Grund sein, ein Kind impfen zu lassen.«

Jakob Maske, Bundespressesprecher beim Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ), rechnet nicht mit einer großen Nachfrage nach den Impfstoffen. »Wir sehen in der Gruppe der 5- bis 11-Jährigen, dass das Impfangebot nur schleppend angenommen wird. Es ist nicht zu erwarten, dass das bei den jüngeren Kindern anders ist.« Die Komplikationsrate sei in der Altersgruppe gering, so dass das Interesse der Eltern an einer Impfung nicht besonders groß sein dürfte, glaubt Maske. Auch beim BVKJ wolle man auf die Stellungnahme der Stiko warten.

© dpa-infocom, dpa:221020-99-197736/6