HEPPENHEIM. Verglühender Kometenstaub sorgt für Spektakel am Nachthimmel: Der Sternschnuppenstrom der Perseiden erreicht in der Nacht vom Dienstag auf Mittwoch sichtbar für alle Himmelsgucker und Hobbyastronomen seinen Höhepunkt, wie die Vereinigung der Sternfreunde in Deutschland mitteilte.
Dann sei stündlich mit bis zu 100 verglühenden Meteoren am Himmel zu rechnen. Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt rechnet mit etwas weniger Sternschnuppen - rund 60 pro Stunde, also durchschnittlich eine jede Minute.
Eine besonders gute Sicht gebe es am Dienstag in den späten Abendstunden. Gegen Mitternacht gehe der Mond auf, so dass schwächere Sternschnuppen dann nicht mehr zu sehen seien. Wer sich etwas wünschen möchte, muss seinen Blick am Abend nach Osten oder Nordosten wenden, denn dort geht das Sternbild Perseus auf, nach dem die Meteore benannt sind.
Freie Sicht auf das Spektakel gibt es in Richtung Nordosten des Landes: Da ist es dem Deutschen Wetterdienst in Offenbach zufolge sternenklar. Im Süden bleibt feuchte Luft und tagsüber können sich am Dienstag in Bayern, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Teilen von Nordrhein-Westfalen Gewitter bilden. Dort könnten Restwolken und diesige Luft die Sicht versperren. Chancen gebe es dennoch überall, weil man nicht sagen könne, wo die Gewitter entstehen.
Die Sternschnuppen scheinen dem Sternbild Perseus zu entspringen. Die wahre Ursache der Perseiden liegt jedoch an anderer Stelle: Auf ihrer Bahn um die Sonne fliegt die Erde »durch eine Wolke kleiner Kometentrümmerteilchen«, die der Komet 109P/Swift-Tuttle auf seiner Bahn hinterlassen hat, schreiben die Sternfreunde. Er wurde 1862 von Lewis Swift und Horace Tuttle unabhängig voneinander entdeckt. Für seine Reise um die Sonne benötigt er rund 133 Jahre. Das nächste Mal wird der Komet nach Astronomenberechnung im Jahr 2126 sichtbar sein.
Mit 60 Kilometern pro Sekunde, das sind 216 000 Kilometer pro Stunde, sind die Perseiden recht schnell. Helle Objekte, sogenannte Boliden oder Feuerkugeln, sind keine Seltenheit.
»Ein Fernglas oder Fernrohr hilft beim Beobachten wenig, da beide das Gesichtsfeld einschränken«, erklärte Manfred Gaida, Astrophysiker im Raumfahrtmanagement des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt. Erfolgreicher sei die Suche mit dem bloßen Auge und für Fotografen eine stabil und windsicher aufgestellte Kamera mit einem gut abbildenden Weitwinkel- oder einem sogenannten Fisheye-Objektiv. (dpa)
Mitteilung der Sternfreunde mit Himmelskarte