Astronomen sind der Enthüllung der Geheimnisse des Kosmos wieder einen Schritt näher gekommen: Im Rahmen des Milliardenprojekts »Square Kilometre Array« (SKA) startete im Outback von Westaustralien die Installation der ersten von insgesamt 130.000 Dipolantennen für niedrige Frequenzen, wie es in einer Mitteilung des SKA Observatory hieß.
Die wie zwei Meter große Weihnachtsbäume wirkenden Antennen sollen später mit Radioteleskopen in Südafrikas Halbwüste Karoo für das Mittelfrequenz-Feld zusammengeschaltet werden. »SKA-Low« und »SKA-Mid« heißen die beiden Teleskope.
Gibt es außerirdisches Leben?
Beide Regionen sind sehr dünn besiedelt, so dass es kaum störende Einflüsse bei der Beobachtung des Weltraums gibt. Mithilfe der Instrumente sollen künftig einige der rätselhaftesten Phänomene im All erforscht werden - etwa das kosmische Netz der dunklen Materie, die Entstehung von Galaxien und die Ausdehnung des Universums.
Vor allem aber kann SKA wegen seiner extremen Empfindlichkeit Radiosignale in riesiger Entfernung auffangen - und so möglicherweise auch eine Antwort auf die Frage nach außerirdischem Leben geben.
Einsteins Theorien im Test
An dem gigantischen Projekt sind 16 Länder beteiligt, darunter Deutschland und die Schweiz. Astronomen hoffen vor allem auf neue Erkenntnisse über den Beginn des Universums.
»Zu sehen, wie die Antennen des SKA-Low-Teleskops endlich am Boden installiert werden, ist für uns alle ein stolzer Moment«, zitierte die Nachrichtenagentur AAP den Generaldirektor des Observatoriums, Professor Phillip Diamond. Die Teleskope würden es in Zukunft ermöglichen, Einsteins Theorien zu testen und den Weltraum detaillierter als je zuvor zu beobachten. »Mit diesem Teleskop in Australien werden wir die Geburt und den Tod der ersten Sterne und Galaxien beobachten, was uns wertvolle Hinweise auf die Evolution des Universums geben wird.«
»Square Kilometre Array« gilt als eines der wichtigsten Wissenschaftsprojekte dieses Jahrhunderts. Insgesamt sollen die Antennen und Teleskope später eine Empfangsfläche von einem Quadratkilometer bilden, woher auch der Name des Projekts rührt.
© dpa-infocom, dpa:240307-99-248988/3