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Curevac-Impfstoffkandidat im Kühlschrank Monate haltbar

Die Haltbarkeit eines potenziellen Impfstoffs ist ein Pfund, wenn es um schnellen Transport und die Verteilung geht. Ein Präparat aus Tübingen weist dafür gute Eigenschaften auf.

Curevac
Ein Mann pipettiert in einem Labor des biopharmazeutischen Unternehmens Curevac eine blaue Flüssigkeit. Foto: Sebastian Gollnow/dpa
Ein Mann pipettiert in einem Labor des biopharmazeutischen Unternehmens Curevac eine blaue Flüssigkeit. Foto: Sebastian Gollnow/dpa

TÜBINGEN. Der in Tübingen erforschte Impfstoffkandidat der Firma Curevac gegen Corona ist auch bei einer Temperatur von plus fünf Grad mindestens drei Monate lang haltbar. Das teilte das biopharmazeutische Unternehmen am Donnerstag in Tübingen mit.

Zudem bleibe CVnCoV, wie die Flüssigkeit heißt, bei Raumtemperatur bis zu 24 Stunden als gebrauchsfertiger Impfstoff stabil. »Das dürfte eine dezentrale Aufbewahrung des Impfstoffes erleichtern und breit angelegte Impfanstrengungen in der aktuellen Pandemie unterstützen«, erklärte Produktionsvorstand Florian von der Mülbe. Curevac kündigte an, dass die Stabilitätsstudie fortgesetzt werde, um die Möglichkeiten für eine längere Haltbarkeit des kommerziellen Produkts zu untersuchen.

Das Unternehmen hatte im Juni 2020 eine klinische Phase-1-Studie mit CVnCoV in klinischen Studienzentren in Deutschland und Belgien begonnen. Ende September 2020 startete der Impfstoffkandidat in einer klinischen Studie der Phase 2a in Peru und Panama. Dort wurden die klinischen Untersuchungen auf ältere Erwachsene ausgedehnt. Curevac plant, die zulassungsrelevante klinische Studie der Phase 2b/3 bis Ende 2020 einzuleiten.

Das Mainzer Unternehmen Biontech und Pfizer sind da schon weiter. Sie hatten kürzlich bekanntgegeben, dass ihr Impfstoff einen mehr als 90-prozentigen Schutz vor Covid-19 biete. Jedoch sind die Studien dazu noch nicht abgeschlossen. Einen Antrag auf Zulassung in den USA kündigten sie frühestens für kommende Woche an. Auch in Europa soll eine Zulassung angestrebt werden. Pfizer hatte im September darauf hingewiesen, man habe Daten, die nahelegten, dass der Impfstoff auch bei normaler Kühlschrank-Temperatur (zwischen zwei und acht Grad) bis zu fünf Tage stabil bleibe. (dpa)