Der Dow Jones Industrial fiel am Montag im frühen Handel auf den tiefsten Stand seit drei Wochen und schloss mit einem Minus von 1,57 Prozent bei 28.535,80 Punkten.
Der marktbreite S&P 500 verbuchte den größten Tagesverlust seit Anfang Oktober und verlor letztlich 1,57 Prozent auf 3243,63 Zähler. Der technologielastige Nasdaq 100 büßte 2,07 Prozent auf 8952,18 Punkte ein.
Die Anleger gingen auf Nummer sicher: US-Staatsanleihen mit zehn Jahren Laufzeit stiegen auf den höchsten Stand seit Anfang Oktober. »Die Risikoparameter geben klare Hinweise auf die Reaktion von Investoren auf den Ausbruch der Lungenerkrankung«, sagte ein Händler und verwies auch auf Kursgewinne der Gold- und US-Dollar-Notierungen als »sichere Häfen« in unsicheren Zeiten.
Mittlerweile sind weltweit fast 2800 Infektionen mit dem von China ausgehenden Virus 2019-nCoV bestätigt. Die Zahl der Toten in China stieg auf 80. »Bestätigt sich eine Ausbreitung auch in anderen Ländern, dann wäre dies die nächste Stufe der Eskalation«, sagte Analyst Jochen Stanzl von CMC Markets. Widersprüchliche Informationen aus sozialen Medien und offiziellen chinesischen Verlautbarungen sorgten für zusätzliche Unruhe.
Aus Branchensicht standen Aktien aus dem Reise- und Freizeitsektor besonders unter Verkaufsdruck. So büßten American Airlines und United Airlines jeweils mehr als 5 Prozent ein. Die Papiere des Kreuzfahrtenanbieters Royal Caribbean Cruises fielen um 7,6 Prozent. Die Titel der Hotel- und Casino-Betreiber MGM Resorts und Las Vegas Sands sackten um knapp 4 beziehungsweise fast 7 Prozent ab.
Für die Anteilscheine von Boeing ging es letztlich um 2 Prozent nach unten. Zwischenzeitlich hatten sie sich etwas erholt, nachdem der TV-Sender CNBC gemeldet hatte, dass sich der Flugzeugbauer von verschiedenen Banken Finanzierungen über insgesamt 12 Milliarden US-Dollar gesichert habe.
Aktien von Sprint verloren mehr als 4 Prozent. Der US-Mobilfunkanbieter und T-Mobile-Fusionspartner hatte im dritten Geschäftsquartal erneut einen Verlust eingefahren.
Gegen den massiven Abwärtstrend gewannen die Aktien von Beyond Meat 4,4 Prozent. Der Fleischersatzhersteller ging eine erweiterte Kooperation mit der Schnellrestaurantkette Denny's ein. Beyond Meat hatte zuvor bereits Partnerschaften unter anderem mit Dunkin' Donuts und McDonald's geschlossen.
Der Euro hielt sich im US-Handel auf dem Niveau vom späten europäischen Geschäft und wurde zuletzt mit 1,1019 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,1025 (Freitag: 1,1035) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,9070 (0,9062) Euro gekostet. Richtungweisende zehnjährige US-Staatsanleihen gewannen 24/32 Punkte auf 101 11/32 Punkte. Sie rentierten mit 1,60 Prozent.