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Verkauf des 9-Euro-Ticket gestartet: Hohe Nachfrage, mehr Züge

Der Verkauf des 9-Euro-Monatstickets hat begonnen. Die Deutsche Bahn registriert auf ihren digitalen Kanälen großes Interesse. Die Server arbeiteten zeitweise an der Belastungsgrenze.

9-Euro-Ticket
Die Bundesregierung hat Ende März 2022 ein Energie-Entlastungspaket vorgestellt. Darin ist unter anderem ein zeitlich begrenztes 9-Euro-Ticket für den öffentlichen Personennahverkehr vorgesehen. Foto: Felix Hörhager
Die Bundesregierung hat Ende März 2022 ein Energie-Entlastungspaket vorgestellt. Darin ist unter anderem ein zeitlich begrenztes 9-Euro-Ticket für den öffentlichen Personennahverkehr vorgesehen.
Foto: Felix Hörhager

BERLIN. Bei der Deutschen Bahn und bei zahlreichen Verkehrsverbünden in Deutschland hat am Montag der Verkauf der 9-Euro-Monatstickets begonnen.  Allein in den frühen Morgenstunden seien über die digitalen Kanäle der Bahn rund 50.000 Tickets verkauft worden, teilte ein Konzernsprecher mit. Am Morgen war die Seite aufgrund der hohen Nachfrage immer wieder überlastet. Auch über die Bahn-App DB-Navigator war das 9-Euro-Ticket erhältlich. Wer über die Handyapp eine Reise im Regionalverkehr buchte, stieß während des Prozesses auf das Angebot.

Mit den Sondertickets können Fahrgäste im jeweils gültigen Monat für 9 Euro im Öffentlichen Personen-Nahverkehr (ÖPNV) durch ganz Deutschland fahren. Die Monatskarten sind für Juni, Juli und August buchbar. Die Bundesregierung will Verbraucherinnen und Verbraucher angesichts der starken Inflation mit dem Angebot entlasten und zudem den Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel attraktiver machen.

Weil durch das 9 Euro-Ticket seine steigende Zahl von Fahrgästen erwartet wird, hat die Deutsche Bahn am Montagnachmittag angekündigt, in Baden-Württemberg ab dem 1. Juni zusätzliche Züge und mehr Service-Kräfte einzusetzen. »An Wochenenden und Feiertagen setzt die DB größere Fahrzeuge mit mehr Sitzplätzen ein. Auch Züge mit zwei gekoppelten Einheiten sind im Aktionszeitraum unterwegs«, heißt es in einer Pressemitteilung. Soweit verfügbar, soll zudem zusätzliches Sicherheitspersonal zur Unterstützung der Service-Kräfte vor Ort angefordert werden. »Durch die Einrichtung von Sonderschichten und Bereitschaften vor allem an Wochenenden und Feiertagen verstärkt die DB auch ihre Instandhaltungstrupps in den Werkstätten sowie die Reinigungsteams an Bahnhöfen und Reinigungsanlagen«, heißt es in einer Mitteilung.

Wer bereits ein Monats- oder Jahresabo hat, soll sich um nichts weiter kümmern müssen. »Es werden automatisch Reduzierungen bei bestehenden Abos vorgenommen, so dass nur die neun Euro pro Monat anfallen«, heißt es etwa beim Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg. Die Reduzierungen werden später auf das jeweilige Kundenkonto zurücküberwiesen.

Teil des Entlastungspakets

Die Billigtickets sind Teil der Entlastungspakete der Ampel-Koalition wegen der stark gestiegenen Energiepreise. Zugleich sollen sie eine große Schnupperaktion sein, um mehr Fahrgäste anzulocken und zum Umsteigen vom Auto zu ermuntern. Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) sprach von einer Chance für den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) und klimafreundliche Mobilität.

Nach dem am Freitag beschlossenen Gesetz stellt der Bund den Ländern unter anderem 2,5 Milliarden Euro bereit, um Einnahmeausfälle der Verkehrsanbieter auszugleichen. Von den Ländern hatte es zuvor Forderungen nach generell mehr Geld für den ÖPNV gegeben.

Bahn- und Busbetreiber und die Verkehrsverbünde stellen sich auf einen größeren Andrang von Fahrgästen ein - gerechnet wird vor allem an Wochenenden mit vollen Zügen zu Ausflugszielen. (dpa/pm)