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Aktuell Entsorgung

Vergleich: Abwasser im Süden oft günstiger als im Norden

940 Euro in Potsdam, 240 Euro in Worms - so weit können die Jahresrechnungen einer Familie laut einer Analyse auseinanderfallen. Die Anbieter betonen aber, dafür gebe es gute Gründe.

Abwassergebühren
Ein Arbeiter schaut sich 2019 während eines Pressetermines der Berliner Wasserbetriebe in Berlin-Friedenau einen Teil eines neuen, etwa zwei Kilometer langen Wasserkanales an. Foto: Ralf Hirschberger/dpa
Ein Arbeiter schaut sich 2019 während eines Pressetermines der Berliner Wasserbetriebe in Berlin-Friedenau einen Teil eines neuen, etwa zwei Kilometer langen Wasserkanales an. Foto: Ralf Hirschberger/dpa

BERLIN. In vielen süddeutschen Städten sind die Abwassertarife vergleichsweise günstig. Worms, Ludwigsburg und Karlsruhe führen eine Rangliste an, die das Beratungsunternehmen IW Consult für den Eigentümerverband Haus und Grund erstellt hat.

Zu den günstigsten zehn unter den 100 größten deutschen Städten zählen auch Hanau, Freiburg, Frankfurt am Main, Regensburg, Heidelberg, Tübingen und Augsburg.

Am meisten für das Abwasser zahlen demnach die Bürger Potsdams. Die Jahresrechnung für eine vierköpfigen Familie liegt dort bei knapp 940 Euro und fällt damit 700 Euro höher aus als in Worms.

»Das Badewasser abzulassen oder die Toilettenspülung zu betätigen, kostet in einigen Regionen Deutschlands doppelt oder gar dreimal mehr als in anderen«, kritisierte der Verband, der den Gebührenvergleich heute in Berlin vorstellt. In vielen Städten seien die Gebühren zu hoch, sagte Präsident Kai Warnecke. »Viele Bürger zahlen damit Jahr für Jahr zu viel an Gebühren.«

Die Stadtwerke halten nichts von solchen Analysen. Die Entgelte seien nicht vergleichbar, hieß es beim Verband kommunaler Unternehmen. Denn Rahmenbedingungen wie Geografie und Bevölkerungsstruktur führten zu jeweils unterschiedlichen Kosten. Wie teuer es ist, Abwasser zu reinigen, hängt auch von Industrie und Landwirtschaft in der Region ab.

Warnecke gestand strukturelle Unterschiede zu. Darauf ließen sich die enormen Preisunterschiede aber nur zum Teil zurückführen. Es gebe Anbieter, die trotz nachteiliger Struktur günstige Tarife anböten. Kritisiert wird auch, dass die Gebührenordnungen uneinheitlich und für Verbraucher schwer zu durchschauen seien. (dpa)