WIESBADEN. Nach dem Auslaufen der Mehrwertsteuersenkung hat die Inflation in Deutschland zu Jahresbeginn einen Sprung gemacht. Im Januar 2021 lagen die Verbraucherpreise um 1,0 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch mitteilte.
Im Dezember hatte die Inflationsrate noch bei minus 0,3 Prozent gelegen, zuletzt war sie im Juni mit 0,9 Prozent positiv gewesen. Gegenüber Dezember stiegen die Verbraucherpreise um 0,8 Prozent. Die Wiesbadener Behörde bestätigte vorläufige Daten.
Die für ein halbes Jahr eingeführten niedrigeren Mehrwertsteuersätze von 16 beziehungsweise 5 Prozent zur Ankurbelung des Konsums in der Corona-Krise waren Ende vergangenen Jahres ausgelaufen.
Neben dem Ende der Mehrwertsteuersenkung wirkte sich nach Angaben der Statistiker auch die zu Jahresbeginn eingeführte CO2-Abgabe von 25 Euro je Tonne ausgestoßenem Kohlendioxid (CO2), das beim Verbrennen von Diesel, Benzin, Heizöl und Erdgas entsteht, auf die Preise aus.
Vor allem für Lebensmittel mussten Verbraucher im Januar tiefer in die Tasche greifen als ein Jahr zuvor (plus 2,2 Prozent). Zugleich verlangsamte sich der Preisrückgang von Energieprodukten. Sie verbilligten sich um 2,3 Prozent. Im Dezember hatte Energie noch 6,0 Prozent weniger gekostet als ein Jahr zuvor. (dpa)
Statistisches Bundesamt zur Inflation in Deutschland
Lange Reihe Verbraucherpreisindex Deutschland
Bundesamt zu Auswirkungen der Mehrwertsteuersenkung 15.6.2020
Ifo-Institut zur Mehrwertsteuersenkung und Konsum
Eurostat zu Inflation im Euroraum
EZB-Erläuterungen zur Inflation