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US-Notenbank sieht gute Wirtschaftslage

Angesichts guter Wirtschaftsdaten zeigt sich die US-Notenbank zuversichtlich. Der Leitzins wird wohl bis auf Weiteres stabil bleiben. Die Angst vor eine Rezession scheint gewichen.

Jerome Powell
Jerome Powell, Vorsitzender der US-Notenbank Fed. Foto: Jacquelyn Martin/AP/dpa
Jerome Powell, Vorsitzender der US-Notenbank Fed. Foto: Jacquelyn Martin/AP/dpa

Washington (dpa) - Angesichts guter Wirtschaftsdaten und niedriger Arbeitslosigkeit hat die US-Notenbank ihren Leitzins unverändert im Korridor von 1,5 bis 1,75 Prozent belassen.

Gleichzeitig signalisierte die Federal Reserve (Fed) auch, dass angesichts der robusten Wirtschafslage bis auf Weiteres nicht mit neuen Zinsschritten zu rechnen ist. Die Prognosen der Zentralbank seien positiv, weswegen sich die Geldpolitik »in einer guten Lage« befinde, sagte Notenbankchef Jerome Powell vor Journalisten.

Die Ausgaben der Verbraucher - die einen Großteil der Wirtschaftsleistung ausmachen - seien zuletzt dank der der niedrigen Arbeitslosigkeit und steigender Einkommen weiter rasch angestiegen, erklärte die Fed. »Im Gegensatz dazu sind die Investitionen der Unternehmen und Exporte schwach geblieben, die Produktion im verarbeitenden Gewerbe ist im vergangenen Jahr gefallen«, sagte Powell. Diese Sektoren seien stärker vom schwächeren globalen Wachstum und von den Handelskonflikten betroffen.

Trotzdem rechnet die Zentralbank insgesamt weiter mit niedriger Inflation, robustem Wachstum und geringer Arbeitslosigkeit. Bei der letzten Sitzung hatte die Fed ausdrücklich vor Unsicherheitsfaktoren gewarnt, die die wirtschaftliche Lage auch wieder eintrüben könnten. Am Mittwoch wiederholten sie die Warnung allerdings nicht.

Bei ihren letzten drei Sitzungen seit Juli hatte die Zentralbank den Leitzins noch um jeweils 0,25 Prozentpunkte gesenkt, um eine Abkühlung der US-Wirtschaft zu verhindern. Die Zinssenkungen seien eine Versicherung gegen einen Abschwung gewesen, sagte Powell. Sie hätten erfolgreich »geholfen, die Wirtschaft zu stützen«, sagte er.

Die Angst vor einer Rezession in den USA scheint damit erst mal gebannt. Noch im Sommer hatten Warnsignale auf dem Anleihenmarkt, schwächere Wirtschaftsdaten und die anhaltenden Spannungen wegen des Handelskriegs mit China Angst vor einem Abschwung genährt. An der Handelsfront gibt es noch keine Entspannung zu vermelden, doch die US-Wirtschaft zeigt sich robust: Die Arbeitslosenquote lag zuletzt auf ihrem niedrigsten Stand seit 50 Jahren, die Wirtschaft wuchs im dritten Quartal auf das Jahr hochgerechnet um 2,1 Prozent.

Die Zinsentscheidung der Fed war von Analysten weitgehend erwartet worden. Die Reaktion der Märkte dürfte sich daher in Grenzen halten. Der Leitzins ist der Zinssatz, zu dem sich Geschäftsbanken über Nacht Geld leihen. Senkungen verbilligen Kredite, weswegen Firmen leichter investieren können und viele Verbraucher weniger für Schuldendienst ausgeben müssen - sie haben so mehr Einkommen zur Verfügung.

Webseite zur Beobachtung von Analystenerwartungen zur Geldpolitik, Englisch

Fed-Pressemitteilung nach der Oktober-Sitzung, Englisch

Protokoll der Oktober-Sitzung der Fed, Englisch

Homepage der Fed

Brainard-Rede von Ende November, Englisch

Rede Powells vom 25. November, Englisch

Fed-Mitteilung zur Zinshöhe vom Mittwoch, Englisch