Mehrere Umweltorganisationen warnen in einem gemeinsamen Appell vor einer größeren Rolle von Holz als Brennstoff im neuen Heizungsgesetz.
Deutsche Umwelthilfe, Greenpeace, Nabu, Robin Wood und WWF kritisierten, dass eine Verbrennungstechnologie auf der Basis von Kohle und Gas durch eine andere ersetzt werden könnte, die ebenfalls klimaschädlich sei. Die Nutzung von Holz in Öfen gefährde die Klimaziele und die Artenvielfalt.
Der vom Bundeskabinett verabschiedete Gesetzentwurf für das umstrittene Heizungsgesetz sieht ein Verbot von Holzheizungen im Neubau vor. Holz soll nur in Bestandsgebäuden eine Option bleiben, in denen andere Lösungen nicht machbar oder sinnvoll sind, etwa wegen des Denkmalschutzes.
FDP: »Holz muss erlaubt bleiben«
Zuletzt hatte die FDP mehr Möglichkeiten zum Heizen mit Holz gefordert. »Holzschnitzel und Pellets sind erneuerbare Energiequellen, und das Heizen mit Holz muss erlaubt bleiben, und auch in Neubauten«, sagte Fraktionschef Christian Dürr der »Neuen Osnabrücker Zeitung«. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hatte sich hier zuletzt kompromissbereit gezeigt.
»Schon heute sind die Wälder in Deutschland und global übernutzt mit entsprechend verheerenden Konsequenzen für die Biodiversität«, so die Umweltverbände in einer Mitteilung. »Wälder drohen immer mehr zur CO2-Quelle zu werden.« Sie warnten: »Würde der globale Energiebedarf nur mit Holz gedeckt, wären die Wälder der Welt nach einem Jahr nahezu ausgelöscht.« Zudem sei die Nutzung von Holz zur Wärmeerzeugung besonders ineffizient und setze unter anderem Feinstaub frei.
Holz dürfe nur in Ausnahmefällen zum Heizen genutzt werden, wenn es keine Alternative gebe. »Wenn die Nachfrage nach Pellets weiter steigt, reichen die heimischen Sägereste absehbar nicht aus und es muss verstärkt auf Importe zurückgegriffen werden. In vielen Pellet-Exportländern wie Estland oder Rumänien mehren sich bereits jetzt Berichte über Einschläge in artenreichen Naturwäldern.«
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