Die Menschen in Deutschland gehen angesichts der gestiegenen Preise laut einer Umfrage bewusster mit Energie für die Wärmeversorgung um.
Das zeigt eine repräsentative Umfrage des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW). Von 1200 befragten Menschen gaben demnach mehr als drei Viertel (77 Prozent) an, dass sie in den vergangenen Monaten ihr Verhalten geändert und versucht haben, beim Heizen oder beim Warmwasserverbrauch Energie einzusparen. Nur etwa jeder Fünfte (19 Prozent) gab an, sein Verhalten nicht verändert zu haben.
Bundeswirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck (Grüne) stellt am Freitagmittag (12.15 Uhr) eine neue Energiesparkampagne der Bundesregierung vor.
Unterstützung kam vom Deutschen Industrie- und Handelskammertag. »Es ist jetzt ein guter Zeitpunkt, sich gemeinsam auf vielen Kanälen fürs Energiesparen einzusetzen«, sagte der stellvertretende Hauptgeschäftsführer Achim Dercks. »Wo wir in Unternehmen, im öffentlichen Sektor und im privaten Haushalt mit weniger Energie auskommen, sollten wir das tun. Das hilft der Versorgungssicherheit in allen Lebensbereichen und spart zudem Geld.« Die Wirtschaft sei bereit, ihre Potenziale für energieeffizientes Produzieren und Wirtschaften zu nutzen.
BDEW: Preise haben Umgang mit Energie beeinflusst
»Aufgrund des Angriffskrieges auf die Ukraine und der steigenden Energiepreise hat unser Umgang mit Energie noch mal an Bedeutung gewonnen«, sagte BDEW-Chefin Kerstin Andreae. »In fast jedem Haushalt gibt es noch Möglichkeiten, Energie einzusparen.«
Laut Umfrage nannten rund zwei Drittel (67 Prozent) als Hauptmotivation für den sparsameren Umgang mit Energie die gestiegenen Kosten. Rund jeder Fünfte (19 Prozent) spart aus Gründen des Umweltschutzes, den Ukraine-Krieg nannten 5 Prozent als Hauptgrund.
Die meisten Befragten haben mehrere Maßnahmen ergriffen, um Energie beim Heizen und Warmwasser zu sparen. Rund jeder Zweite gab an, die Raumtemperatur gesenkt (56 Prozent), beim Verlassen des Hauses verstärkt auf eine heruntergedrehte Heizung geachtet (52 Prozent) oder weniger Räume beheizt zu haben (48 Prozent). Weniger oder kürzer duschen und mehr Stoßlüften sind weitere Maßnahmen. 13 Prozent haben programmierbare Thermostate an ihren Heizkörpern montiert.
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