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Ukraine erhält nächste Milliardentranche vom IWF

Der IWF greift der kriegsgeplagten Ukraine mit weiteren Milliarden für den Haushalt unter die Arme. Doch muss bis Ende des Monats ein Ausweg für Forderungen privater Kreditgeber gefunden werden.

Ukraine-Krieg - Der Internationale Währungsfonds (IWF)
Logo des Internationalen Währungsfonds (IWF) (Symbolbild) Foto: Jim Lo Scalzo/DPA
Logo des Internationalen Währungsfonds (IWF) (Symbolbild)
Foto: Jim Lo Scalzo/DPA

Die durch Russlands Angriffskrieg finanziell angeschlagene Ukraine hat vom Internationalen Währungsfonds (IWF) eine weitere Tranche von umgerechnet über zwei Milliarden Euro erhalten. Das Geld sei Teil eines laufenden Kreditprogramms in Höhe von umgerechnet gut 15 Milliarden Euro, teilte Regierungschef Denys Schmyhal bei Telegram mit. Das Geld werde für wichtige Haushaltsausgaben und dabei vor allem für soziale Hilfen und Gehälter von Staatsangestellten, darunter Ärzte und Lehrer, verwendet. Seit dem russischen Überfall im Februar 2022 hat das osteuropäische Land ukrainischen Angaben nach allein an Haushaltshilfen umgerechnet über 80 Milliarden Euro von ausländischen Partnern erhalten.

Das britische Wirtschaftsmagazin »The Economist« hatte am vergangenen Sonntag von einem möglichen Zahlungsausfall der Ukraine im August berichtet. Mehrere private Investmentgesellschaften erwarten dann die Wiederaufnahme der zu Kriegsbeginn ausgesetzten Tilgung von Schulden. Kiew sieht sich dazu nicht in der Lage und erwartet einen Schuldenschnitt oder zumindest eine Umschuldung. Staatliche Geldgeber haben hingegen für Kiew die Schuldzahlungen bis 2027 eingefroren. Berechnungen des »Economist« zufolge steigt die Schuldenlast des Landes bis Ende des Jahres auf 94 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. In der Eurozone wird ein Höchstwert von 60 Prozent als stabil angesehen.

© dpa-infocom, dpa:240703-930-162386/1