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Tarifverdienste bleiben im zweiten Quartal unter Inflation

Die Verbraucherpreise in Deutschland sind im zweiten Quartal relativ stark gestiegen. Die Löhne der meisten Tarifbeschäftigten können da nicht mithalten - doch es gibt auch Ausnahmen.

Lohnabrechnung
Für viele Tarifbeschäftigte ergaben sich im zweiten Quartal Reallohnverluste. Foto: Jens Büttner/dpa-Zentralbild/ZB
Für viele Tarifbeschäftigte ergaben sich im zweiten Quartal Reallohnverluste. Foto: Jens Büttner/dpa-Zentralbild/ZB

WIESBADEN. Die Tarifbeschäftigten in Deutschland haben im zweiten Quartal nur Verdiensterhöhungen unterhalb der allgemeinen Preissteigerung erhalten.

Einschließlich der fest vereinbarten Sonderzahlungen stiegen die Verdienste um 1,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, wie das Statistische Bundesamt berichtet. Die Verbraucherpreise legten im gleichen Zeitraum 2,4 Prozent zu, so dass sich für die Beschäftigten Reallohnverluste ergaben. Im Vorquartal hatten die Einkommenssteigerungen von 1,3 Prozent die Inflation noch ausgeglichen.

Die vergleichsweise geringen Steigerungen sind auf verhaltene Tarifabschlüsse unter dem Eindruck der Corona-Pandemie zurückzuführen. Weitere Einbußen, beispielsweise durch Kurzarbeit, sind in der Auswertung der Tarifgehälter nicht enthalten. Vor der Pandemie hatten die Beschäftigten meist Lohnsteigerungen oberhalb der Inflation erhalten und so ihre realen Einkünfte gesteigert. Die Jahressteigerungen der Tariflöhne lagen in den Jahren 2016 bis 2020 stets zwischen 2,0 und 3,2 Prozent.

In der Industrie sorgte vor allem die 500 Euro schwere Corona-Prämie der Metall- und Elektrobranche im zweiten Quartal 2021 für einen überdurchschnittlichen Zuwachs von 2,8 Prozent. Auch am Bau (+2,5 Prozent) sowie im Gesundheits- und Sozialwesen (+2,4 Prozent) stiegen die Tarifgehälter überdurchschnittlich.

© dpa-infocom, dpa:210830-99-19554/4

Mitteilung Destatis