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Tarifeinigung für private Versicherungswirtschaft

Zuletzt kam es zu Warnstreiks, nun gibt es aber eine Einigung: Innendienst-Angestellte bei Versicherungen sollen in zwei Stufen mehr Geld erhalten.

Tarifkonflikt
Ein Warnstreik von Beschäftigten von Versicherungen - und Banken - in Hannover. Foto: Julian Stratenschulte
Ein Warnstreik von Beschäftigten von Versicherungen - und Banken - in Hannover.
Foto: Julian Stratenschulte

Im Tarifkonflikt der privaten Versicherungswirtschaft haben sich Arbeitgeber und Gewerkschaften auf einen Abschluss verständigt.

Demnach erhöhen sich die Tarifgehälter für die mehr als 162.000 Innendienst-Angestellten der Branche ab 1. September 2022 um 3,0 Prozent und ab 1. September 2023 um weitere 2,0 Prozent, wie der Arbeitgeberverband AGV und die Gewerkschaft DBV am Samstag mitteilten. Die Gewerkschaft Verdi äußerte sich zunächst nicht.

Mit dem diesjährigen Mai-Gehalt erhalten alle Angestellten zudem eine einmalige Zahlung von 550 Euro und mit dem Mai-Gehalt 2023 eine einmalige zusätzliche Zahlung von 500 Euro. Auch die Vergütungen für Auszubildende werden angehoben. Die Laufzeit des neuen Tarifvertrags betrage 26 Monate bis Ende März 2024.

Die Auszubildenden profitieren den Angaben zufolge von zwei Steigerungen von je 50 Euro ab September 2022 und September 2023 sowie einmalig 300 Euro im Mai und nochmals 250 Euro im Mai 2023.

Die Arbeitgeber waren nach AGV-Angaben zu einer »überdurchschnittlichen Anhebung bereit, um die Attraktivität der Branche als Anbieterin hochwertiger Ausbildung zu unterstreichen«. Die Verhandlungsführerin des Deutschen Bankangestellten-Verbands (DBV), Ute Beese, sprach von einem guten Abschluss. »Gerade vor dem Hintergrund der derzeitigen Lage können wir mit dem Abschluss leben«, sagte sie auf Anfrage.

Das Tarifpaket könne zwar nicht alle Wünsche erfüllen, gebe aber »einen spürbaren Halt in einer unsicheren Zeit«, teilte der DBV als Gewerkschaft der Finanzdienstleister weiter mit. Beschäftigte und Auszubildende des Versicherungsinnendienstes hätten nun für die kommenden 26 Monate kalkulierbare Stationen des Gehaltszuwachses.

Nach Angaben der Arbeitgeber betrifft das nach drei Verhandlungsrunden vereinbarte Tarifpaket rund 172.000 Innendienst-Angestellte einschließlich der Auszubildenden, der DBV sprach von 162.700 Beschäftigten im Versicherungsinnendienst.

© dpa-infocom, dpa:220402-99-768183/2