Stuttgart/Duisburg (dpa) - Für ein neues Auto greifen die Menschen in Deutschland immer tiefer in die Tasche. So kostete ein Neuwagen im vergangenen Jahr im Schnitt mehr als viermal so viel wie zu Beginn der 1980er-Jahre, wie aus einer aktuellen Studie des CAR-Instituts der Universität Duisburg-Essen hervorgeht.
Allein in den vergangenen fünf Jahren legte der Durchschnittspreis aller neu zugelassenen Autos um ein knappes Fünftel zu und damit deutlich stärker als das allgemeine Preisniveau in diesem Zeitraum. 2019 kostete ein Neuwagen laut Studie im Schnitt 34.870 Euro.
Als wesentlichen Grund für den Anstieg in der jüngeren Vergangenheit nennt Studienautor Ferdinand Dudenhöffer vor allem den Trend zum SUV. Die Stadtgeländewagen seien teurer als andere Autos und machten mittlerweile ein Drittel der in Deutschland verkauften Neuwagen aus, erklärt der Branchenexperte. Das habe den Preisanstieg verstärkt.
Auch für die kommenden Jahre geht die Studie von einem Anstieg des durchschnittlichen Neuwagenpreises aus - dann vor allem getrieben von hohen Preisen für Elektro- und Hybrid-Autos, aber auch von Dieseln.
Die Studie legt zwar die Listenpreise der Fahrzeuge zugrunde, die kaum ein Kunde tatsächlich bezahlt. Laut Dudenhöffer halten sich vom Händler gewährte Rabatte und die vom Kunden gewünschte und zusätzlich bezahlte Sonderausstattung aber die Waage, so dass sich die Entwicklung mit den Listenpreisen gut abbilden lasse.
Spürbar zurückgegangen ist der Durchschnittspreis aller in Deutschland zugelassenen Neuwagen laut Studie nur einmal in den vergangenen vier Jahrzehnten. 2009 habe die sogenannte Abwrackprämie einen wahren Ansturm auf Kleinwagen ausgelöst, schreibt Dudenhöffer. Der Durchschnittspreis fiel von fast 25 000 auf nur noch knapp 22 000 Euro. Schon 2010 war das alte Niveau aber wieder erreicht.