STUTTGART. Der bestehende Stuttgarter Hauptbahnhof bleibt zumindest auch im Jahr 2026 in Betrieb. Ob der neue Tiefbahnhof, wie bisher angestrebt, ab Dezember 2025 genutzt werden kann, soll bis Juni feststehen. Das teilte die Deutsche Bahn (DB) nach einer Sitzung mit den Partnern des Projekts Stuttgart 21 in der Landeshauptstadt mit.
Aufgrund großer Herausforderungen bei der Digitalisierung des Stuttgarter Bahnknotens werde man den Fahrplan für das Jahr 2026 noch auf Basis der alten Infrastruktur mit dem bestehenden Kopfbahnhof erstellen, hieß es weiter. Eigentlich sollte der Kopfbahnhof ab Ende 2025 nicht mehr genutzt werden.
Man arbeite »mit Hochdruck daran, im Detail festzulegen, in welcher Abfolge die vielen verschiedenen neu gebauten Infrastrukturteile unter Berücksichtigung der verfügbaren Fahrzeugflotten in Betrieb gehen«, teilte das Unternehmen mit. Spätestens in Betrieb gehen soll die neu gebaute Infrastruktur aber im Dezember 2026.
Inbetriebnahme ursprünglich 2019 geplant
Der Infrastrukturvorstand der Deutschen Bahn, Berthold Huber, betonte, man strebe nach wie vor an, den neuen Tiefbahnhof im Dezember 2025 in Betrieb zu nehmen. »Wir müssen jedoch feststellen, dass insbesondere beim Pilotprojekt Digitaler Knoten Stuttgart die Terminlage sehr angespannt ist«, sagte Huber einer Mitteilung zufolge.
Die Bahn taxiert die Kosten für Stuttgart 21 auf rund elf Milliarden Euro. In den vergangenen Jahren hatte es mehrfach deutliche Kostensteigerungen gegeben. Die Inbetriebnahme des Projektes hatte sich zudem immer wieder verzögert. Bei der Unterzeichnung der Finanzierungsvereinbarung im Jahr 2009 sahen die Pläne laut Bahn eine Einweihung 2019 vor.
Das Projekt Stuttgart 21 steht nicht nur für den Bau des neuen Hauptbahnhofs in der Landeshauptstadt, sondern für die komplette Neuordnung des Bahnknotens Stuttgart. Gebaut werden neue Bahnhöfe - etwa ein neuer Fernbahnhof am Flughafen - Dutzende Kilometer Schienenwege und Tunnelröhren, Durchlässe sowie Brücken. Das Bahnprojekt Stuttgart-Ulm schließt neben Stuttgart 21 auch den Neubau der bereits 2022 eröffneten Schnellfahrstrecke Wendlingen-Ulm ein. Herzstück von Stuttgart 21 ist der neue unterirdische Hauptbahnhof, der im Gegensatz zum bisherigen Kopfbahnhof ein Durchgangsbahnhof sein wird. (dpa)