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Studierenden-Rabatt beim Deutschlandticket

Seit dem 1. Mai gilt im Nah- und Regionalverkehr bundesweit das Deutschlandticket für 49 Euro monatlich. Für Studenten wird es künftig günstiger - andere fühlen sich dagegen im Stich gelassen.

Hochschulen
Das bundesweit einheitliche Semesterticket im Rahmen des Deutschlandtickets könne zum Sommersemester 2024 starten. Foto: Rolf Vennenbernd/DPA
Das bundesweit einheitliche Semesterticket im Rahmen des Deutschlandtickets könne zum Sommersemester 2024 starten.
Foto: Rolf Vennenbernd/DPA

Die Einigung auf ein Deutschlandticket für Studentinnen und Studenten für zunächst 29,40 Euro im Monat stößt auf viel Zustimmung. »Wir begrüßen diesen Beschluss von Bund und Ländern, denn damit schließen wir im Gesamtangebot des Deutschlandtickets eine wichtige Lücke«, sagte der Präsident des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV), Ingo Wortmann, laut einer Mitteilung.

Auch das Deutsche Studierendenwerk begrüßte die Einigung, betonte aber auch, dass knapp 30 Euro monatlich für das Ticket die »preisliche Oberkante« sei. Die Bundesschülerkonferenz zeigte sich enttäuscht, dass die elf Millionen Schüler in Deutschland von der Regelung ausgenommen seien. »Wir Schüler fühlen uns im Stich gelassen«, sagte Generalsekretär Florian Fabricius.

Bund und Länder hatten sich am Montagabend auf das günstigere Ticket für Studenten geeinigt. Rund drei Millionen Studierende könnten nun ein Semesterticket für 29,40 Euro im Monat auf Basis des Deutschlandtickets kaufen, sagte der nordrhein-westfälische Verkehrsminister Oliver Krischer (Grüne) als Vorsitzender der Verkehrsministerkonferenz der Länder. Das bundesweit einheitliche Semesterticket könne zum Sommersemester 2024 starten, sofern die Allgemeinen Studierendenausschüsse mit den Verkehrsunternehmen jetzt zügig die notwendigen Verträge schlössen.

Forderungen nach dem Sozialticket

Regulär kostet das zum 1. Mai eingeführte Deutschlandticket 49 Euro im Monat. Es berechtigt zur freien Nutzung des Nah- und Regionalverkehrs in ganz Deutschland. Zuletzt gab es viele Diskussionen um die langfristige Finanzierung des Fahrscheins und die Kostenaufteilung zwischen Bund und Ländern. Der Preis des Tickets könnte sich im kommenden Jahr erhöhen - und damit dann auch der Preis für die Studenten. Am Montagabend vereinbart wurde, dass das Deutschlandticket für Studierende stets um 40 Prozent rabattiert wird.

»Die Einigung macht es für Studierende künftig einfacher, bundesweit nachhaltig unterwegs zu sein, und das zu einem erschwinglichen Preis. Ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung«, kommentierte der ökologische Verkehrsclub Deutschland die Einigung. Jetzt müssten aber weitere Angebote folgen. »Ein Jugendticket, ein Ticket für Azubis und Freiwilligendienst-Leistende und natürlich ein Sozialticket - alle bundesweit gültig und für maximal 29 Euro im Jahr«, forderte der Verkehrsclub.

Der Deutsche Städtetag lobte die Einigung ebenfalls, betonte aber auch, dass der Ausbau des Öffentlichen Personennahverkehrs nicht vergessen werden dürfe. »Das Fahren mit Bussen und Bahnen muss attraktiv bleiben und weiter ausgebaut werden. Deshalb muss es auch mit dem Ausbau- und Modernisierungspakt für den Öffentlichen Nahverkehr zügig weitergehen«, teilte der Städtetag mit.

© dpa-infocom, dpa:231128-99-100377/6