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Studie: Elterngeld ohne negative Langzeitfolgen für Betriebe

Unternehmen hatten immer wieder geklagt: Das Elterngeld nimmt ihnen das Personal weg. Eine Studie widerlegt nun die allzu großen Ängste.

IAB - Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung
Die Einführung des Elterngeldes hat die Betriebe längerfristig kaum negativ getroffen (Archivbild). Foto: Daniel Karmann/DPA
Die Einführung des Elterngeldes hat die Betriebe längerfristig kaum negativ getroffen (Archivbild).
Foto: Daniel Karmann/DPA

Die Einführung des Elterngeldes mit längeren Abwesenheiten vor allem von Müttern hat dauerhaft keine negativen Auswirkungen auf die Betriebe. Das hat eine Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in Nürnberg gemeinsam mit dem Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BIB, Wiesbaden) ergeben. 

Mit der Ablösung des Erziehungsgeldes durch das Elterngeld sei zwar kurzfristig die Beschäftigung vor allem in kleinen und mittelständischen Betrieben gesunken. Dauerhaft habe es aber keine negativen Effekte auf Beschäftigung, Löhne oder den Fortbestand der Betriebe gegeben, fanden die IAB-Forscher heraus. 

Bis zu 1.800 Euro Elterngeld

Beim Elterngeld-Vorgänger, dem Erziehungsgeld, erhielten Mütter etwa zwölf Monate lang einen Betrag von 450 Euro monatlich. Seit 2007 wurde das Erziehungsgeld vom Elterngeld ersetzt. Dies wird abhängig vom bisherigen Nettoeinkommen ausgezahlt, der Höchstbetrag liegt bei 1.800 Euro monatlich.

Während unter den Regelungen des Erziehungsgeldes etwa 40 Prozent der Mütter innerhalb von zwölf Monaten nach der Geburt in den Betrieb zurückkehrten, seien es beim Elterngeld nur noch 20 Prozent gewesen. Dies habe aber langfristig keine negativen Folgen gehabt. 

Elternzeitvertretung mit guten Dauerchancen

Es habe sich gezeigt, dass neueingestellte Elternzeitvertretungen gute Chancen haben, länger als zwölf Monate im Betrieb zu bleiben. »Demnach könnten Elternzeitvertretungen in vielen Fällen ein Weg in eine dauerhafte Beschäftigung sein«, sagte Mathias Huebener, einer der Autoren der Studie.

 

  

© dpa-infocom, dpa:240718-930-177505/1