Wiesbaden (dpa) - Die Verbraucherpreise sind zu Jahresbeginn wieder stärker gestiegen. Das Statistische Bundesamt bestätigte vorläufige Schätzungen für den Januar, wonach die Inflationsrate 1,7 Prozent über dem Wert des Vorjahresmonat lag.
Im Dezember 2019 hatte die Rate noch bei 1,5 Prozent gelegen und im November bei 1,1 Prozent. Verantwortlich für den Gesamtanstieg waren insbesondere die höheren Energiepreise. Ohne hätte die Preissteigerung nur 1,5 Prozent betragen. Weitere Preistreiber waren unter anderem Fleisch (+6,2 Prozent), Obst (+6,0 Prozent) und Strom, der 3,9 Prozent teurer war als ein Jahr zuvor. Dämpfend wirkten sich sinkende Preise für Pauschalreisen und Bildungsausgaben aus.
Die Inflationsrate ist ein wichtiger Gradmesser für die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB). Die Notenbank strebt für den gesamten Euroraum mit seinen 19 Ländern mittelfristig eine Jahresteuerungsrate von knapp unter 2,0 Prozent an - weit genug entfernt von der Nullmarke. Denn dauerhaft niedrige oder auf breiter Front sinkende Preise könnten Unternehmen und Verbraucher verleiten, Investitionen aufzuschieben. Das kann die Wirtschaft bremsen.
Im Vergleich zum Vormonat Dezember sanken die Verbraucherpreise insgesamt um 0,6 Prozent. Auch diesen Wert bestätigten die Statistiker. Der für europäische Vergleichszwecke berechnete Preisindex HVPI für Deutschland, den die EZB für ihre Geldpolitik heranzieht, lag im Januar um 1,6 Prozent über dem Stand des Vorjahresmonats.