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Scholz will Corona-Milliarden-Plan rasch startklar machen

Geht es nach Vizekanzler Olaf Scholz, so soll der in der Europäischen Union vereinbarte 750-Milliarden-Plan gegen die Corona-Krise pünktlich Anfang des kommenden Jahres an den Start gehen.

BERLIN/BRÜSSEL. Bundesfinanzminister Olaf Scholz will den in der Europäischen Union vereinbarten 750-Milliarden-Plan gegen die Corona-Krise pünktlich Anfang 2021 startklar bekommen.

Mit seinen EU-Kollegen wolle er deshalb heute eine politische Einigung über die Regeln und Details des Aufbauplans erreichen, sagte der SPD-Politiker vor einer Online-Konferenz der Wirtschafts- und Finanzminister. »Europa muss mit Kraft aus der Krise kommen.«

Die EU-Staaten hatten sich im Juli auf den schuldenfinanzierten Milliardenplan geeinigt, der die Folgen der Corona-Wirtschaftskrise abmildern und gleichzeitig eine klimafreundliche und digitale Modernisierung der Wirtschaft voranbringen soll. Herzstück ist ein Aufbaufonds, über den 90 Prozent der Gelder verteilt werden sollen.

Nun geht es unter anderem darum, welche Bedingungen für den Zugang zum Geld einzuhalten sind. Die EU-Staaten müssen Reformpläne aufstellen und genehmigen lassen. Das Geld wird nur in Etappen ausgezahlt. 390 Milliarden Euro sollen als Zuschüsse fließen, die von den Empfängerstaaten nicht selbst zurückgezahlt, sondern als gemeinsame EU-Schulden getilgt werden. Weitere 360 Milliarden Euro stehen als Kredite zur Verfügung.

Außerdem sprechen die Minister über Vorschläge der EU-Kommission zur Digitalisierung des Finanzmarkts. Ein zentraler Punkt dabei sind neue, schnelle Bezahlmethoden im Einzelhandel. Das soll die Abhängigkeit Europas etwa von globalen Kreditkartenfirmen verringern. Die Kommission hat auch einen Vorschlag zur Regulierung sogenannter Krypto- und Digitalwährungen gemacht, mit der sich die Minister befassen.

Scholz leitet die Sitzung im Rahmen der deutschen EU-Ratspräsidentschaft. Eigentlich wollten sich die Minister in Luxemburg treffen. Wegen der Corona-Krise findet die Tagung online statt. (dpa)