Seoul (dpa) - Angesichts schleppender Exporte ist Südkoreas Wirtschaft im vergangenen Jahr um nur noch zwei Prozent und damit so langsam wie seit zehn Jahren nicht mehr gewachsen.
Auch belasteten schrumpfende Bautätigkeiten und Sachinvestitionen das zweite Jahr nacheinander die viertgrößte asiatische Volkswirtschaft. Das geht aus den Zahlen hervor, die die Zentralbank in Seoul am Mittwoch vorlegte. Im Jahr 2018 hatte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) noch um 2,7 Prozent zugelegt.
»Während das Wachstum des Staatsverbrauchs zulegte, schrumpften die Bau- und Anlage-Investitionen, da die privaten Ausgaben und der Exportzuwachs sich verlangsamten«, hieß es.
Auf der Produktionsseite stockte demnach das Wachstum im verarbeitenden Gewerbe und der Dienstleistungen. Die Bauaktivitäten seien weiter zurückgegangen.
Die Exporte von Gütern stiegen den Angaben zufolge um nur noch 0,4 Prozent, nach 3,3 Prozent im Jahr davor. Die Importe schrumpften um ein Prozent.
Insbesondere der Handelsstreit zwischen den USA und China sowie die Schwäche des weltweiten Chipmarkts setzten Südkorea zu. Zu den wichtigsten Exportgütern des Landes zählen Halbleiter, petrochemische Produkte, Autos, Schiffe, Maschinen sowie Smartphones und Flachbildschirme.
Im vierten Quartal 2019 legte das BIP jedoch infolge des Anstiegs bei den Staatsausgaben und des steigenden Privatverbrauchs im Vergleich zum Quartal davor stärker als von Analysten erwartet zu, was in dem Land Hoffnungen auf eine Erholung nährt. Mit 1,2 Prozent wuchs das BIP mit dem größten Tempo seit mehr als zwei Jahren.