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Netzagentur-Chef fordert bessere Beratung bei Heizungstausch

Wie bekommt man das Haus oder die Wohnung im Winter warm? Wer heute auf eine neue Gasheizung setzt, habe künftig mit einem sehr hohen CO2-Preis zu rechnen, warnt Klaus Müller.

Klaus Müller
Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur, will mehr Beratung durch das Handwerk für Verbraucher. Foto: Christian Charisius
Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur, will mehr Beratung durch das Handwerk für Verbraucher.
Foto: Christian Charisius

Der Präsident der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, hat an das Handwerk appelliert, Verbraucher beim Heizungstausch besser zu beraten. »Es ist immer einfach, das einzubauen, was man seit 10 Jahren einbaut«, sagte Müller den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Eine neue Gasheizung könne heute kostengünstiger wirken, werde in ein paar Jahren durch den CO2-Preis aber sehr teuer. Deshalb brauche es nun verlässlichen und zukunftsorientierten Rat.

Die CO2-Bepreisung war 2021 in Deutschland eingeführt worden. Die Menschen müssen seitdem etwa beim Heizen mit Gas oder beim Tanken mehr bezahlen. Damals fielen je Tonne Kohlendioxid 25 Euro an, und der Preis sollte jährlich steigen - inzwischen liegt er bei 30 Euro. Die eigentlich für dieses Jahr geplante Erhöhung auf 35 Euro wurde um ein Jahr verschoben.

Das umstrittene Heizungsgesetz sieht vor, dass von Anfang 2024 an möglichst jede neueingebaute Heizung zu mindestens 65 Prozent mit Öko-Energie betrieben wird. Insbesondere die FDP pocht auf mehr »Technologieoffenheit« - etwa für das Heizen mit Wasserstoff. Müller zeigte sich skeptisch: »Als Privatperson wäre ich vorsichtig.« Viele Verbraucherschützer würden davon abraten, weil man noch nicht wisse, inwieweit und zu welchem Preis Wasserstoff zur Verfügung stehen werde.

Die Frage, ob statt auf ein Heizungsverbot nur auf einen höheren CO2-Preis gesetzt werden solle, ist für den Netzagentur-Chef eine politische Entscheidung. »Aus verhaltensökonomischer Sicht wissen wir aber, dass Menschen mit Entscheidungen, deren finanzielle Tragweite erst mehrere Jahre in der Zukunft liegt, schlechter umgehen können.«

© dpa-infocom, dpa:230608-99-984000/2