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Nahrungs- und Futtermittelindustrie mit großem Energiehunger

Die drastischen Preissteigerungen für Energie haben 2022 den Verbrauch in der deutschen Industrie deutlich gebremst. In Mecklenburg-Vorpommern fiel der Rückgang allerdings deutlich geringer aus.

Lebensmittelproduktion
Die Lebensmittelherstellung erfordert oft einen hohen Energieaufwand. Foto: Hendrik Schmidt/DPA
Die Lebensmittelherstellung erfordert oft einen hohen Energieaufwand.
Foto: Hendrik Schmidt/DPA

In Mecklenburg-Vorpommern hat die Nahrungs- und Futtermittelindustrie den größten Energiehunger. Fast 39 Prozent des Energieverbrauchs aller Industriebetriebe im Land entfielen 2022 allein auf diese Branche, wie das Statistische Landesamt in Schwerin mitteilte.

Laut Statistik war Erdgas trotz eines leichten Rückgangs im Verbrauch auch 2022 der wichtigste Energieträger für die Industrie im Nordosten. 34 Prozent ihres Energiebedarfs gewannen die Industriebetriebe aus Erdgas, Strom machte 27 Prozent aus. Weitere 21 Prozent kamen direkt von erneuerbaren Energieträgern wie Biogas, Erdwärme oder Solarthermie. 

Mit 3,5 Prozent erreichte der Einsatz von Kohle den höchsten Wert seit mehr als 20 Jahren. Auch Heizöl kam wieder verstärkt zum Einsatz. Als Hauptgrund dürften die infolge des Ukrainekriegs Mitte 2022 eingestellten Lieferungen von russischem Erdgas gelten.

Insgesamt verbrauchten die Industriebetriebe in Mecklenburg-Vorpommern im Jahr 2022 knapp 23 300 Terajoule Energie, etwa ein Prozent weniger als 2021. Bundesweit war der industrielle Energieverbrauch sogar um 9,1 Prozent gesunken. Viele Firmen hatten wegen der rasanten Preissteigerungen ihre Produktion drastisch gedrosselt, vor allem in der chemischen Industrie und in der Glasherstellung. Beides spielt im industriell eher schwach entwickelten MV kaum eine Rolle. 

© dpa-infocom, dpa:240708-930-167777/1