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Nach Kritik: Boeing-Chef soll im US-Senat aussagen

Bei einem Flugzeug mit mehr als 170 Menschen an Bord bricht im Steigflug ein Rumpfteil heraus. Niemand wird verletzt, doch Boeing steht seitdem unter verstärktem Druck.

Dave Calhoun
Boeing-Chef Calhoun muss sich im US-Senat auf einen scharfen Ton einstellen. Foto: John Froschauer/DPA
Boeing-Chef Calhoun muss sich im US-Senat auf einen scharfen Ton einstellen.
Foto: John Froschauer/DPA

Boeing-Chef Dave Calhoun wird sich in der Krise des Flugzeugbauers bald Fragen von US-Senatoren stellen müssen. Der Unterausschuss für Ermittlungen habe Calhoun für den 18. Juni eingeladen, kündigte der Vorsitzende Richard Blumenthal an.

Der Boeing-Chef kann sich auf einen scharfen Ton einstellen: Blumenthal sprach davon, dass der Konzern jahrelang Profite vor Sicherheit und Aktienkurs vor Qualität gestellt habe. Calhoun kündigte bereits seinen Rückzug zum Jahresende an. In dem Unterausschuss hatte jüngst auch schon ein Boeing-Whistleblower ausgesagt, der dem Konzern Fehler in der Produktion vorwirft. Boeing weist seine Kritik zurück.

Boeing steht aktuell nach einem Beinahe-Unglück unter verstärktem Druck, die Qualitätssicherung zu verbessern. Anfang Januar war bei einem so gut wie neuen Flugzeug des Typs 737-9 Max mit mehr als 170 Menschen an Bord kurz nach dem Start im Steigflug ein Rumpfteil herausgebrochen.

Zufällig waren die beiden Plätze direkt an der Öffnung leer geblieben - verletzt wurde niemand. Die Unfallermittlungsbehörde NTSB geht davon aus, dass an dem herausgebrochenen Teil Befestigungsbolzen fehlten. Es gab auch wiederholt Probleme mit falsch gebohrten Löchern im Rumpf.

© dpa-infocom, dpa:240605-99-291678/2