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Miele will mehr als 1000 Stellen abbauen

Der Premiumhersteller sieht sich durch die Digitalisierung und preisaggressive Konkurrenten aus Asien unter Druck. Mit der Neuausrichtung will er die Kosten um 190 Millionen Euro jährlich senken. Doch werden auch neue Stellen geschaffen.

Miele
Der Hausgerätehersteller Miele will bis Ende 2021 weltweit rund 1070 Stellen abbauen. Foto: Ina Fassbender/dpa
Der Hausgerätehersteller Miele will bis Ende 2021 weltweit rund 1070 Stellen abbauen. Foto: Ina Fassbender/dpa

GÜTERSLOH. Der Hausgerätehersteller Miele plant einen einschneidenden Stellenabbau. Bis Ende 2021 sollen in einem ersten Schritt weltweit rund 1070 Stellen gestrichen werden, davon etwa 240 in Deutschland.

Weitere 650 Stellen sollen bis Ende 2025 im Gütersloher Waschmaschinenwerk wegfallen. Das teilte das Unternehmen am Mittwoch in Gütersloh mit. Der Stellenabbau solle möglichst sozialverträglich erfolgen. Außerdem sollen an anderer Stelle - etwa im Digitalbereich - auch 470 neue Stellen entstehen.

Das vor 120 Jahren gegründete Familienunternehmen beschäftigt weltweit gut 20.000 Mitarbeiter, mehr als 11.000 davon in Deutschland. Der Stellenabbau sei notwendig, um den tiefgreifenden Veränderungen der Märkte durch die Digitalisierung und den immer preisaggressiveren Auftritt asiatischer Wettbewerber Rechnung zu tragen, betonte Miele. Ziel sei es, allein im ersten Schritt rund 190 Millionen Euro pro Jahr einzusparen und so die Wirtschaftlichkeit der gesamten Miele-Gruppe nachhaltig zu sichern.

Bereits im Ende Juni abgelaufenen Geschäftsjahr hatte der Premiumhersteller die weltweite Konjunkturabkühlung zu spüren bekommen. Nur dank der erstmaligen Einbeziehung der koreanischen Tochter Yujin Robot stieg der Umsatz noch einmal leicht um 1,5 Prozent auf 4,2 Milliarden Euro. Ohne diesen Effekt hätte das Plus nur bei 0,2 Prozent gelegen.

Im wettbewerbsintensiven deutschen Markt musste Miele im abgelaufenen Geschäftsjahr sogar einen leichten Umsatzrückgang um 0,3 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro hinnehmen. Spürbare Rückgänge gab es außerdem in China, wo staatliche Restriktionen den Immobilienhandel erschwerten. In Hongkong dämpften die politischen Unruhen das Geschäft. (dpa)

Miele-Mitteilung