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Maschinenbauer stecken mehr Geld in Forschung

Maschinenbauer wollen Forschung und Entwicklung vorantreiben. Dafür braucht es nicht nur Geld, sondern auch Fachkräfte.

Maschinenbaustudenten
Erstsemesterstudenten sitzen in einen Hörsaal der Universität Kassel und nehmen an der Einführungsveranstaltung in Maschinenbau teil. Foto: picture alliance/DPA
Erstsemesterstudenten sitzen in einen Hörsaal der Universität Kassel und nehmen an der Einführungsveranstaltung in Maschinenbau teil.
Foto: picture alliance/DPA

Maschinenbauer sorgen sich angesichts fehlender Fachkräfte um die Innovationskraft der Branche. Durch den Personalmangel gehe gerade im industriellen Mittelstand Innovationspotential verloren, sagte der stellvertretende Hauptgeschäftsführer des Branchenverbands VDMA, Hartmut Rauen, mit Blick auf die Ergebnisse einer Mitgliederbefragung im Juni.

Von rund 400 Unternehmen stellen demnach 90 Prozent Engpässe auf dem Arbeitsmarkt bei Akademikerinnen und Akademikern sowie Fachkräften für Forschung und Entwicklung fest. Jedes zweite Unternehmen spreche sogar von starken Engpässen.

Dabei hat jedes dritte Unternehmen laut VDMA-Umfrage im Jahr 2022 zusätzliche Ingenieursbeschäftigte für den Forschungsbereich eingestellt. Für das Jahr 2023 gehe die Mehrheit der Befragten (54 Prozent) davon aus, dass die Anzahl in ihren Unternehmen weiter steigen wird.

Fachkräfte gesucht

»Unsere Unternehmen melden seit Monaten Einstellungsbedarfe fürs laufende Jahr - auch im letzten Jahr bereits«, betonte Rauen. »Sie sind auch bereit, zusätzliche Stellen anzubieten.« Die Beschäftigtenzahl im Maschinenbau habe aber nur vergleichsweise geringfügig zugenommen. Von daher sei davon auszugehen, dass die Unternehmen mehr eingestellt hätten, wenn sie die entsprechenden Fachkräfte gefunden hätten.

Trotz der personellen Herausforderung halte die Branche das Tempo in der Forschung und Entwicklung hoch, sagte Rauen: »Nicht ohne Grund sehen rund 50 Prozent der Unternehmen ihre innovationsstärksten Wettbewerber in Deutschland, dabei insbesondere in Süddeutschland.« China, die USA und Italien folgen demnach mit deutlichem Abstand.

Im vergangenen Jahr haben rund 90 Prozent der befragten Unternehmen nach eigenen Angaben Forschung betrieben. Demnach verzeichneten 59 Prozent dafür steigende Aufwendungen. Nur 6 Prozent gaben an, weniger für Forschung und Entwicklung ausgegeben zu haben, wie der Verband weiter mitteilte. Bei 35 Prozent der Unternehmen seien die Ausgaben stabil geblieben.

© dpa-infocom, dpa:230705-99-290653/2