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Linke kritisiert hohe Verdienste von Dax-Vorständen

Nicht einmal fünf Tage muss ein Manager laut Berechnungen der Linken arbeiten, um auf das Jahresgehalt eines Durchschnittsverdieners zu kommen. Parteichefin Wisseler fordert einen »Aufschrei«.

Dax-Vorstände
Die Linke beklagt die großen Unterschiede beim Einkommen zwischen Durchschnittsverdienern und Topmanagern. Foto: Oliver Berg
Die Linke beklagt die großen Unterschiede beim Einkommen zwischen Durchschnittsverdienern und Topmanagern.
Foto: Oliver Berg

Die Dax-Vorstände haben nach Berechnungen der Linken bereits in den ersten Tagen des Jahres so viel verdient wie Durchschnittsverdiener im ganzen Jahr. An diesem Donnerstag sei rechnerisch Gleichstand erreicht, sagte Parteichefin Janine Wissler der Deutschen Presse-Agentur.

Sie beruft sich auf Daten des Statistischen Bundesamts: Demnach verdienten im Jahr 2021 Vollzeitbeschäftigte 4100 Euro brutto im Monat und 49.200 Euro pro Jahr. Die Vorstände der im deutschen Leitindex Dax gelisteten Börsenunternehmen hätten im Durchschnitt 3,9 Millionen Euro im Jahr verdient und hätten somit rechnerisch nach 4,61 Tagen mit Durchschnittsverdienern gleichgezogen. Diesen Wert zieht die Linke aus Berechnungen der Technischen Universität München und der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz, die im September veröffentlicht wurden.

»Es braucht einen gesamtgesellschaftlichen Aufschrei gegen diese Ungerechtigkeit«, sagte Wissler. Sie schlug vor, jedes Jahr an einem »Tax-the-Dax«-Tag daran zu erinnern. Zudem dürfe die Bundesregierung nicht tatenlos zusehen, meinte Wissler. »Bei Unternehmen, wo der Staat Anteilseigner ist, muss es Obergrenzen für Gehälter geben. Nötig ist eine Einkommensgarantie von 1:20 für Angestellte in Dax-Unternehmen.« Sonst werde sich die soziale Schere in der Gesellschaft immer weiter öffnen. Sie bekräftigte die Forderung nach höheren Steuersätzen auf Einkommen über einer Million Euro.

© dpa-infocom, dpa:230105-99-109713/3