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Landwirte in Frankreich setzen Blockade rund um Paris fort

Die Landwirte verschärfen ihren Protest und blockieren alle Autobahnen in Richtung Paris. Die Polizei setzt gepanzerte Fahrzeuge und Hubschrauber ein.

Bauernprotest
Gülle, Mist und Reifen: Landwirte haben vor dem Eingang des örtlichen Verwaltungsgebäudes in Agen reichlich abgeladen. Foto: Fred Scheiber/DPA
Gülle, Mist und Reifen: Landwirte haben vor dem Eingang des örtlichen Verwaltungsgebäudes in Agen reichlich abgeladen.
Foto: Fred Scheiber/DPA

Im Kampf für bessere Arbeits- und Lebensbedingungen haben französische Landwirte ihre Blockade von Autobahnen rund um Paris fortgesetzt. Alle acht in Richtung der Hauptstadt führenden Autobahnen seien unterbrochen, teilte die Agrargewerkschaft FNSEA mit. Auch in anderen Landesteilen Frankreichs dauerten die Blockaden von Autobahnen und teils auch großen Supermärkten an.

In Toulouse behinderten protestierende Bauern die Zufahrt zum Flughafen, wie die Präfektur mitteilte. Autoreifen und Strohballen wurden angezündet. Mit einem Großaufgebot sowie gepanzerten Fahrzeugen und Hubschraubern versucht die Polizei, Behinderungen durch die Proteste zu begrenzen. Bislang verliefen die Aktionen der Landwirte weitestgehend friedlich. Knapp 90 Prozent der Bevölkerung unterstützen nach einer Umfrage die protestierenden Bauern.

Großer Traktorkonvoi rollt weiter

Besonders im Fokus der Ordnungskräfte steht ein großer Traktorkonvoi, der von Agen in Südfrankreich binnen mehreren Tagen den Großmarkt Rungis bei Paris erreichen und dann blockieren will. Mit gepanzerten Fahrzeugen und Hunderten Bereitschaftskräften versuchte die Polizei am Dienstag mehrfach, den Konvoi zu stoppen, wie Medien unter Verweis auf die Polizei berichteten. Die Bauern aber durchbrachen Absperrungen und setzen ihren Weg Richtung Hauptstadt auf Nebenstraßen fort. Der weltgrößte Großmarkt Rungis, ein riesiger Umschlagplatz für Agrarerzeugnisse, wurde unterdessen mit gepanzerten Fahrzeugen und einer Einlasskontrolle der Polizei gesichert.

Der neue Premierminister Gabriel Attal hatte am Freitag bereits umfassende Hilfszusagen gemacht, die den Landwirten aber noch nicht ausreichen. In seiner Regierungserklärung am Dienstag kündigte er weitere Unterstützung für den Agrarsektor an. Ein Notfallfonds für den unter Überproduktion und sinkendem Konsum leidenden Weinbau soll eingerichtet werden und die Tierarztkosten für aktuell von der Rinderseuche EHD betroffene Landwirte größtenteils übernommen werden. Weitere Hilfsgelder sollen beschleunigt auf die Konten der Landwirte überwiesen werden.

© dpa-infocom, dpa:240130-99-806611/3