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Landesministerium: Wartung von Nord Stream 2 nicht gefährdet

Erst das auf Eis gelegte Genehmigungsverfahren, dann die Sanktionen: Das Unternehmen hinter der umstrittenen Pipeline ringt mit der Insolvenz. Deutsche Behörden sehen die Wartung nicht gefährdet.

Nord Stream 2
Der Betreiber der russischen Pipeline Nord Stream 2 mit Sitz im Schweizer Kanton Zug soll nach Angaben einer Behördenvertreterin vor dem Aus stehen. Foto: Philipp Schmidli
Der Betreiber der russischen Pipeline Nord Stream 2 mit Sitz im Schweizer Kanton Zug soll nach Angaben einer Behördenvertreterin vor dem Aus stehen.
Foto: Philipp Schmidli

Das Wirtschaftsministerium in Mecklenburg-Vorpommern sieht die Wartung der Nord-Stream-2-Pipeline auch im Falle einer Insolvenz der Betreibergesellschaft als nicht gefährdet an.

In der Ausschließlichen Wirtschaftszone Deutschlands sei das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrografie (BSH) zuständig, für die Anlandestation in Lubmin sowie die Pipeline innerhalb der 12-Meilen-Zone das Bergamt in Stralsund, teilte das Ministerium am Freitag in Schwerin mit.

Das Bergamt geht den Angaben nach davon aus, dass die deutsch-russische Pipeline sicher ist und keine Maßnahmen angeordnet werden müssen. Zum Zeitpunkt der Fertigstellung Ende 2021 habe es hierzu aktuelle Prüfbescheinigungen unabhängiger Sachverständiger gegeben, die Dichtheit und Festigkeit der Leitung attestieren.

Die praktische Wartung der Anlandestation in Lubmin nahe Greifswald übernimmt dem Landeswirtschaftsministerium zufolge zudem die Gascade GmbH aus Kassel, die Betreiberfirma der deutschen Erdgasleitung, die in Lubmin beginnt. Wie das Unternehmen auf Anfrage mitteilte, stehe man in permanentem Austausch mit der Nord Stream 2 AG. »Ungeachtet der derzeit unklaren Gesamtsituation stellt Gascade als Betriebsführer den betriebssicheren Zustand der Molchempfangsstation sicher«, hieß es weiter.

Das »Handelsblatt« hatte mit dem Verweis auf Insider berichtet, dass die Nord Stream AG mit Sitz im Schweizer Kanton Zug die Fernwartung der Pipeline habe einstellen müssen. Dem Bericht zufolge sah sich der hierfür nötige Dienstleister wegen der gegen Russland verhängten Sanktionen gezwungen, entsprechende Verträge zu kündigen. Nord Stream 2 äußerte sich auf Anfrage nicht. Hinter dem Unternehmen steht mehrheitlich der russische Konzern Gazprom.

© dpa-infocom, dpa:220305-99-393309/2