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Lachs-Produzenten bestätigen Razzien der EU-Kommission

Erste internationale Lachs-Produzenten haben Razzien der EU-Kommission wegen mutmaßlich illegaler Absprachen bestätigt.

Frischer Fisch
Ein Mitarbeiter präsentiert in einem Fischmarkt in einer Kühlvitrine liegenden Lachs. Foto: Daniel Bockwoldt/Illustration
Ein Mitarbeiter präsentiert in einem Fischmarkt in einer Kühlvitrine liegenden Lachs. Foto: Daniel Bockwoldt/Illustration
KOPENHAGEN/BRÜSSEL.  

Die Wettbewerbshüter der Kommission hätten am Dienstag eine Inspektion bei Scottish Sea Farms durchgeführt, teilte der norwegische Fischkonzern SalMar mit. Man befinde sich »im konstruktiven Dialog« mit der EU-Kommission. SalMar ist indirekt zur Hälfte im Besitz der schottischen Firma.

Der in Bergen ansässige Konzern Grieg Seafood bestätigte der norwegischen Nachrichtenagentur NTB, es habe Untersuchungen beim Betrieb auf den britischen Shetland-Inseln gegeben. Das Unternehmen wies einen Verdacht von sich. »Der Lachsmarkt ist von starker Konkurrenz geprägt, und uns ist keine Form von Praxis bekannt, die den Wettbewerb untergraben hat«, sagte Firmensprecherin Kristina Furnes.

Die EU-Kommission geht dem Verdacht nach, dass sich Lachs-Unternehmen illegal abgesprochen und somit gegen Wettbewerbsregeln verstoßen haben. Das würde bedeuten, dass Verbraucher in Europa in der Vergangenheit möglicherweise zu hohe Preise für Atlantischen Lachs bezahlt haben. Die Kommission machte aber klar, dass es sich bei den unangemeldeten Untersuchungen um keine Vorverurteilung handele.

2017 lag der Pro-Kopf-Verbrauch an Fisch in Deutschland laut dem Fisch-Informationszentrum in Hamburg bei 13,5 Kilogramm. Lachs ist mit einem Anteil von 19 Prozent der Lieblingsfisch der Deutschen, gefolgt von Alaska-Seelachs, Hering und Thunfisch.

Lachs importiert Deutschland zu großen Teilen aus Aquakulturen in Norwegen. Weil Norwegen nicht Mitglied der EU ist, kann die Kommission rein rechtlich nur Unternehmen in den 28 EU-Staaten untersuchen, also auch in Schottland, das zu Großbritannien zählt. (dpa)