Auch an Europas wichtigsten Börsen ging es am Dienstag überwiegend aufwärts. Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone stieg um 0,4 Prozent. Der Pariser Cac 40 gewann 0,2 Prozent, während der Londoner FTSE 100 stagnierte. An der Wall Street sank der Dow Jones Industrial zuletzt um rund 0,2 Prozent.
»Viele Aktienmärkte haben neue Hochs erreicht. Warum auch nicht? Die Zinsen dürften nicht weiter steigen, und mit einer Rezession ist nicht zu rechnen, schon gar nicht in den USA«, schrieb Marktexperte Chris Iggo von Axa Investment Managers. Eine Antriebsfeder für die Gewinne der Unternehmen seien neue Technologien. Diese hätten eine höhere Produktivität zur Folge, nicht zuletzt Künstliche Intelligenz (KI).
Das Thema KI könnte auch bei den Kursgewinnen von SAP und Siemens eine Rolle gespielt haben. Beide Dax-Schwergewichte erklommen Höchstmarken und endeten jeweils rund 1,0 Prozent im Plus. Für SAP war es das dritte Rekordhoch in Folge. Hier machte die Bank JPMorgan mit einem Kursziel von 205 Euro ein Aufwärtspotenzial von fast 20 Prozent aus.
Munich Re schlossen nach der Vorlage von Jahreszahlen kaum verändert. Die Aktien des weltgrößten Rückversicherers waren zuletzt nach dem Anstieg über 400 Euro von einem Hoch zum nächsten geeilt. Die Münchener wollen ihren Aktionären eine deutlich höhere Dividende zahlen und erneut eigene Anteilscheine zurückkaufen.
Puma-Aktien schlossen nach einer Achterbahnfahrt als MDax-Schlusslicht mit einem Minus von 4,1 Prozent. Der Sportartikelhersteller warnte vor einem schwachen ersten Halbjahr in einem herausfordernden Markt.
Die Aktien von Dürr stiegen um 2,5 Prozent. Der Anlagenbauer für die Autobranche traf mit seinen Ergebnissen für 2023 weitgehend die Markterwartungen. Die Papiere des Halbleiter-Ausrüsters PVA Tepla gewannen 4,1 Prozent, angetrieben von einem optimistischen Umsatzziel für das Jahr 2028.
Zu den schwächsten Werten im MDax zählten die Anteile von Aixtron mit einem Abschlag von 1,6 Prozent. Hier belastete die Streichung einer Kaufempfehlung durch die japanische Bank Nomura.
Bei den Aktien von Rheinmetall nahmen Anleger Kursgewinne mit, das Minus betrug am Ende 1,7 Prozent. Die Papiere des Rüstungskonzerns waren in diesem Jahr bereits um rund 46 Prozent gestiegen, befeuert von der Aussicht auf stark steigende staatliche Verteidigungsausgaben.
Am Devisenmarkt bewegte sich der Euro kaum und kostete zuletzt 1,0851 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Nachmittag auf 1,0856 Dollar festgesetzt.
Am Rentenmarkt fielen die Kurse. Der Rentenindex Rex gab um 0,28 Prozent auf 125,02 Punkte nach. Die Umlaufrendite stieg von 2,42 Prozent am Montag auf 2,46 Prozent. Der Bund-Future sank um 0,12 Prozent auf 132,28 Punkte.
© dpa-infocom, dpa:240227-99-138950/4