Junge Menschen im Alter von 15 bis 24 Jahren leben in Deutschland mehrheitlich (51 Prozent) auf Kosten ihrer Eltern oder anderer Angehöriger. Nur 38 Prozent verdienten im vergangenen Jahr ihren Unterhalt überwiegend selbst und lebten von eigener Erwerbstätigkeit, wie das Statistische Bundesamt zum Tag der Jugend berichtet.
Noch 30 Jahre zuvor war das Verhältnis genau umgekehrt: Mehr als die Hälfte (52 Prozent) lebten von ihrem Erwerbseinkommen und 40 Prozent waren noch von ihren Angehörigen finanziell abhängig.
Jeder zehnte junge Mensch (10,4 Prozent) bezog im vergangenen Jahr sein Haupteinkommen aus öffentlichen Leistungen. In dieser Gruppe finden sich auch viele, die weder in Ausbildung waren, noch im Job standen. Ihr Anteil ist in der Corona-Krise wieder auf 7,5 Prozent gestiegen, nachdem 2019 ein Zehn-Jahres-Tief von 5,7 Prozent erreicht worden war.
Chancen auf deutschem Arbeitsmarkt überdurchschnittlich gut
Im europäischen Vergleich sind die Chancen auf dem deutschen Arbeitsmarkt für junge Leute überdurchschnittlich gut: Nur 6,9 Prozent der Erwerbspersonen zwischen 15 und 24 Jahren waren 2021 hierzulande ohne Job, während in der EU die Quote 16,6 Prozent betrug.
Fast ein Drittel der jungen Beschäftigten (29,2 Prozent) in Deutschland steckt aber in sogenannten atypischen Vertragsverhältnissen. Dazu zählen Teilzeit, befristete Stellen, Zeitarbeit oder geringfügige Beschäftigung.
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