Italien will angesichts des Ukraine-Krieges zur Sicherung von Gaslieferungen die Beziehungen zum Golfstaat Katar festigen.
»Ich bin wirklich erfreut, dass die katarischen Behörden, die ich mit Eni-CEO Claudio Descalzi treffen konnte, mir heute bestätigt haben, dass sie sich bemühen, die Energie-Partnerschaft mit Italien zu verstärken«, sagte Italiens Außenminister Luigi Di Maio am Sonntag in der katarischen Hauptstadt Doha. Katar sei heute bereits der wichtigste Lieferant von Flüssigerdgas für Italien, erklärte der 35-Jährige weiter.
Auswirkungen des Kriegs auf den Energiesektor
Wegen der russischen Invasion in die Ukraine und der damit verbundenen Sanktionen müssen die Auswirkungen auf den Energiesektor berücksichtigt werden, wie Di Maio weiter erklärte. Die Partnerschaft mit Katar zu verstärken, bedeute, unabhängig von möglichen Erpressungen durch russisches Gas zu sein. Italien ist wie Deutschland besonders auf russisches Gas angewiesen.
Italien plant laut Di Maio weitere Unternehmungen, um die Energielieferungen an das Mittelmeerland zu »diversifizieren«. In der vergangenen Woche reiste er nach Algerien - ein weiterer wichtiger Gas-Lieferant für Italien.
Am Montag wollen Ministerpräsident Mario Draghi und sein Minister für ökologischen Umbau, Roberto Cingolani, EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen in Brüssel treffen. Dabei wollen sie auch das Thema Energie in Europa besprechen. Italiens Regierung beschloss unter anderem bereits, selbst wieder mehr Gas etwa vor der Küste Siziliens zu fördern.
Mitteilung zu Di Maios Reise nach Algerien (Italieisch)
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