Zahlreiche Miethaushalte müssen in der laufenden Heizperiode laut einer Prognose des Energiedienstleisters Ista mit deutlich steigenden Heizkosten rechnen. Als Gründe nennt Ista einen gestiegenen Verbrauch und deutlich höhere Kosten für Öl und Gas. Für Fernwärme geht Ista hingegen von geringeren Kosten aus.
Von September bis November sei der Verbrauch der privaten Haushalte an Heizenergie witterungsbereinigt um zwölf Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum angestiegen, berichtete das Unternehmen in Berlin. Der Wärmeverbrauch habe damit wieder mindestens auf dem Niveau wie vor der Energiekrise gelegen. »Das sparsamere Verhalten des vergangenen Winters wiederholt sich damit in diesem Jahr bislang nicht«, hieß es. Die Menschen heizten wieder großzügiger, erklärte Ista-Chef Hagen Lessing laut der Mitteilung.
Vermeintliche Sicherheit bei Verbraucherinnen und Verbrauchern
»Die Verbraucherinnen und Verbraucher wiegen sich offenbar in der vermeintlichen Sicherheit gesunkener Energiepreise«, so Lessing weiter. Tatsächlich aber sei das Preisniveau bei Öl und Gas in diesem Winter insgesamt deutlich höher als im Vorjahr.
Zwar hätten die Großhandelspreise für Heizöl und Erdgas seit den jeweiligen Spitzen im vergangenen Jahr wieder nachgegeben. Dennoch müsse für die laufende Heizperiode mit einem Anstieg der Kosten für Erdgas um rund 61 Prozent und für Heizöl um rund 34 Prozent gerechnet werden. »Hier lauert eine echte Kostenfalle für viele Mieterinnen und Mieter«, so Lessing.
Die Steigerungen beziehen sich auf die von Ista für 2022 in Abrechnungen für 2,7 Millionen Wohnungen ermittelten Durchschnittspreise in Höhe von 7,4 Cent je Kilowattstunde Erdgas und 9,3 Cent je Kilowattstunde Heizöl. Für Fernwärme rechnet Ista hingegen mit einem Rückgang um 24 Prozent - ausgehend von 12,5 Cent je Kilowattstunde im Jahr 2022.
Das »Heiz-O-Meter« als neues Monitoring-Tool
Der Ista-Vorstandsvorsitzende verwies in diesem Zusammenhang auf ein neues, öffentlich zugängliches Monitoring-Instrument zur Darstellung des aktuellen Wärmeverbrauchs, das »Heiz-O-Meter«, das in Berlin vorgestellt werden sollte. Es wird mit aktuellen Heiz-Monatsdaten von rund 350.000 Haushalten in Deutschland gefüttert. Ermittelt werde daraus jeweils zur Monatsmitte der tatsächliche Verbrauch von Heizenergie des Vormonats in ganz Deutschland, in den einzelnen Bundesländern und in den 20 größten Städten. »So entstehen aktuelle, repräsentative, witterungsbereinigte und vergleichbare Werte«, hieß es. Miethaushalte könnten damit ihr aktuelles Heizverhalten auf Basis der allgemeinen Verbrauchsentwicklung künftig besser einordnen, warb die Firma.
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