Die hohe Inflation in den USA ist im April leicht zurückgegangen. Die Verbraucherpreise stiegen im Vergleich zum Vorjahresmonat um 4,9 Prozent, wie das US-Arbeitsministerium am Mittwoch in Washington mitteilte. Das ist der niedrigste Anstieg seit April 2021. Analysten hatten erwartet, dass die Inflationsrate auf dem Vormonatswert von 5,0 Prozent verharrt.
Im Monatsvergleich stiegen die Verbraucherpreise im April um 0,4 Prozent. Dies lag im Rahmen der Erwartungen. Den größten Anteil zum Preisanstieg steuerten laut Ministerium die Mieten und die Gebrauchtwagenpreise bei. Auch die Kraftstoffpreise legten zu, während andere Energieträger günstiger wurden. Die Lebensmittelpreise stagnierten auf Monatssicht.
Die Kerninflation fiel von 5,6 auf 5,5 Prozent. Bei dieser Rate werden volatile Energie- und Lebensmittelpreise ausgenommen. Nach Meinung von Ökonomen gibt die Kernteuerung den allgemeinen Preistrend besser wieder als die Gesamtrate.
Inflationsdaten stehen derzeit besonders im Fokus, weil sie für die Geldpolitik der US-Notenbank Fed von großer Bedeutung sind. Die Federal Reserve hat zuletzt die Möglichkeit einer Zinspause in den Raum gestellt, sich aber nicht darauf festgelegt. Seit gut einem Jahr stemmen sich die Währungshüter mit starken Zinsanhebungen gegen die hohe Teuerung.
Die Sprecherin des Weißen Hauses, Karine Jean-Pierre, erklärte, die Gaspreise seien seit ihrem Höchststand im vergangenen Sommer deutlich zurückgegangen. Auch die Preise in Supermärkten seien in den vergangenen Monaten gesunken, was Familien eine willkommene Atempause verschaffe. Es gebe zwar noch mehr zu tun. Doch die von US-Präsident Joe Biden eingeleiteten Schritte zeigten bereits Wirkung.
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