Bonn (dpa) - Der Ärger vieler Bürger über Probleme bei der Post-Zustellung hat sich 2019 erneut vergrößert. Bei der Bundesnetzagentur gingen im vergangenen Jahr 18.209 schriftliche Beschwerden ein, wie aus Zahlen der Behörde hervorgeht.
Das sind rund ein Drittel mehr als 2018. Blickt man noch weiter zurück, hat sich die Zahl sogar etwa verdreifacht - 2017 gab es 6100 Beschwerden.
Für den meisten Ärger sorgten dabei Briefe, die zu spät oder gar nicht bei ihren Empfängern ankamen. Die Pakete lagen, mit den gleichen Problemen, dicht dahinter. In den größten deutschen Städten, Berlin und Hamburg, war der Unmut - umgerechnet auf die Einwohnerzahl - am größten. In der Hauptstadt meldeten sich pro 10.000 Bürger mehr als vier kritisch zu Wort, in Hamburg etwas über drei.
Die Beschwerden bei der Bonner Regulierungsbehörde beziehen sich auf die ganze Branche - also auch auf die Wettbewerber der Deutschen Post. Da der ehemalige Staatskonzern aber mit großem Abstand Marktführer ist, richtet sich die allermeiste Kritik gegen die Arbeit seiner Beschäftigten.
Weshalb die Beschwerden zunehmen, ist schwer zu erklären. Es bleibt unklar, ob die Zustellung tatsächlich immer schlechter klappt oder sich heute einfach mehr Menschen beschweren. Diese Möglichkeit gibt es auch im Internet.
Die Beschwerden, die bei der Deutschen Post selbst ankamen, seien in den vergangenen Monaten rückläufig gewesen, betonte ein Konzern-Sprecher. Außerdem lägen die Beschwerden im Verhältnis zu den rund 19 Milliarden versendeten Briefen und Paketen im Jahr 2019 gerade einmal im Promillebereich. Man werde aber weiter an der verbesserten Zustellung und Nachverfolgung von Sendungen arbeiten.