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IfW: Containerschiffstaus erreichen erstmals Nordsee

Die globalen Lieferketten sind seit einiger Zeit vor allem durch Staus an chinesischen Häfen beeinträchtigt. Jetzt sind erstmals Containerschiffe in Deutschland, Belgien und den Niederlanden betroffen.

Containerschiff
Ein Containerschiff im Hamburger Hafen. Foto: Daniel Reinhardt
Ein Containerschiff im Hamburger Hafen.
Foto: Daniel Reinhardt

Staus und Verzögerungen in der Containerschifffahrt haben erstmals seit Ausbruch der Corona-Pandemie auch die Nordsee erreicht.

Vor den Häfen Deutschlands, der Niederlande und Belgiens stecken gegenwärtig knapp zwei Prozent der globalen Frachtkapazität fest und können weder be- noch entladen werden, wie das Kiel Institut für Weltwirtschaft (IfW) am Dienstag mitteilte.

In der Deutschen Bucht warten laut IfW etwa ein Dutzend große Containerschiffe mit einer Kapazität von insgesamt etwa 150 000 Standardcontainern auf das Anlaufen in Hamburg oder Bremerhaven. Dramatischer sei die Lage vor den Häfen in Rotterdam und Antwerpen. Vor Los Angeles habe sich der Containerschiffstau hingegen wieder gänzlich zurückgebildet, teilte das IfW weiter mit.

Vor Shanghai und der angrenzenden Provinz Zheijang seien gegenwärtig über drei Prozent der globalen Frachtkapazität im Stau gebunden. Bisher sind nach Angaben des IfW wegen des Lockdowns in Shanghai Exporte im Wert von bis zu 700 Millionen Euro von China nach Deutschland entfallen.

© dpa-infocom, dpa:220607-99-574027/2