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Halbjahresbilanz: Fast 100.000 Ladepunkte für E-Autos

In Deutschland gibt es immer mehr öffentlich zugängliche Ladepunkte für E-Autos. Fast jeder dritte ist dabei besonders leistungsfähig. Doch der Versorgungsgrad schwankt stark von Bundesland zu Bundesland.

E-Ladestation
Die Zahl der Ladestationen für E-Autos wächst. Foto: Robert Michael/DPA
Die Zahl der Ladestationen für E-Autos wächst.
Foto: Robert Michael/DPA

Im ersten Halbjahr ist die Zahl der öffentlichen Ladepunkte für Elektroautos in Deutschland um 13.302 gestiegen. Insgesamt zählte die Bundesnetzagentur zum 1. Juli 97.495 Ladepunkte, wie aus von ihr veröffentlichen Daten hervorgeht. Der Bestand an Schnellladepunkten wuchs um 4110 auf 18.577 und damit fast doppelt so schnell wie der Gesamtbestand. Insgesamt ist damit bundesweit eine Ladeleistung von 3,37 Gigawatt öffentlich zugänglich. Das sind 795 Megawatt mehr Nennleistung als noch zu Jahresbeginn.

Die Zahl der öffentlichen Ladepunkte ist in den vergangenen Jahren stark gewachsen. Seit Anfang 2018 hat sie sich fast verneunfacht - mit von Jahr zu Jahr steigenden absoluten Zuwächsen. 2022 war der Bestand um gut 23.500 gestiegen - sollte das Wachstum aus dem ersten Halbjahr anhalten würde auch dieser Wert 2023 übertroffen.

Die meisten Ladesäulen gab es zum Halbjahr mit 20.522 in Bayern, gefolgt von Nordrhein-Westfalen mit 17 818 und Baden-Württemberg mit 17.022. Diese drei Länder wiesen auch - in gleicher Reihenfolge - den stärkstem absoluten Zuwachs bei den Ladepunkten auf.

Bundesweit waren am 1. Juli laut Kraftfahrt-Bundesamt 1,17 Millionen reine Elektro-Pkw zugelassen. Rein rechnerisch kamen auf einen öffentlich zugänglichen Ladepunkt also 12 reine Stromer.

Versorgungsgrad in Bundesländern unterschiedlich

Je nach Bundesland weicht diese Versorgungsquote aber stark ab: Besonders gut ist sie in Sachsen, wo auf einen Ladepunkt in der Öffentlichkeit im Schnitt 7,3 reine Stromer kommen, gefolgt von Thüringen und Mecklenburg Vorpommern mit je 8,2 sowie Sachsen-Anhalt mit 8,4. Ein Grund dafür ist aber auch, dass es dort vergleichsweise wenig Elektroautos gibt. Ihr Anteil am jeweiligen Pkw-Bestand liegt dort zwischen 1,1 und 1,3 Prozent - das ist nur ungefähr die Hälfte des Bundesdurchschnitts.

Die rechnerisch schlechteste Versorgung gibt es im Saarland, wo auf einen Ladepunkt 16,3 reine Stromer kommen, obwohl auch dort ihr Anteil am Pkw Bestand mit 1,9 Prozent unterdurchschnittlich ist. Bei den drei nach der Zahl der Ladepunkte führenden Ländern schneidet Bayern mit 10,8 Stromern pro Ladepunkt am besten ab. Baden-Württemberg kommt auf 11,3, NRW ist mit 14,4 dagegen unterdurchschnittlich versorgt.

© dpa-infocom, dpa:230926-99-333446/2