Die staatliche Förderbank KfW hat in den ersten neun Monaten ihres Jubiläumsjahres überdurchschnittlich viel verdient. Der Konzerngewinn lag mit 1,2 Milliarden Euro über dem Schnitt der vergangenen fünf Jahre von rund 1,1 Milliarden Euro und über dem Ergebnis des Vorjahreszeitraumes von 993 Millionen Euro, wie die KfW am Donnerstag in Frankfurt mitteilte.
Das Institut profitierte unter anderem von den gestiegenen Zinsen und der Auflösung krisenbedingter pauschaler Risikovorsorge.
Das Fördervolumen lag nach dem von Krisenhilfen geprägten Vorjahreszeitraum mit 80,8 Milliarden Euro den Angaben zufolge leicht oberhalb des Niveaus der Jahre vor dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine. Im vergangenen Jahr hatten vor allem die Milliarden, die der Bund zur Sicherung der Energieversorgung sowie zur Entlastung von Haushalten und Unternehmen beschloss, das Fördervolumen des Instituts in die Höhe schießen lassen.
Die deutsche Wirtschaft stehe in diesem Jahrzehnt vor gewaltigen Herausforderungen, sagte KfW-Chef Stefan Wintels. »Als KfW begleiten wir den Wandel auf vielen Ebenen, zum Beispiel als Risikokapitalgeber, aber auch als Ankerinvestor beziehungsweise Finanzierer in den für die Zukunft unseres Landes wichtigen Branchen.«
Das Institut, das zu 80 Prozent dem Bund sowie zu 20 Prozent den Bundesländern gehört und in diesem Jahr sein 75-jähriges Bestehen feiert, versorgt im traditionellen Fördergeschäft Mittelständler, Häuslebauer und Studierende mit zinsgünstigen Krediten. Hinzu kommen Export- und Projektfinanzierung, die Förderung von Entwicklungs- und Schwellenländern und die Tochter KfW Capital für Investments in Start-ups.
© dpa-infocom, dpa:231109-99-883964/2