BERLIN. Landwirte sehen im Klimawandel eine zunehmende Gefahr. »Extremwetterereignisse in die eine oder andere Richtung« bedrohten die landwirtschaftliche Produktion, sagte der Generalsekretär des Deutschen Bauernverbands (DBV), Bernhard Krüsken.
»Das kann ein Dürresommer sein, aber das kann auch Hagelschlag, Frost und Starkregen sein«, sagte Krüsken. »Das ist ja auch das Besondere beim Klimawandel, dass die Extremwettereignisse, die immer schon da waren und mit denen wir immer schon umgegangen sind, jetzt wesentlich stärker ausgeprägt sind und wesentlich länger anhalten.« Das Ausmaß habe eine neue Qualität.
Lob äußerte Krüsken für Pläne von Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) für eine geringere Steuer auf Dürreversicherungen. Demnach soll noch in diesem Jahr das Risiko Dürre in den Anwendungsbereich des ermäßigten Steuersatzes von 0,3 Promille der Versicherungssumme aufgenommen werden. Derzeit sind es 19 Prozent Steuer auf die Prämie.
»Das ist gut und richtig, dass wir auch das Risiko Dürre genauso versichern können wie andere Elementarschäden - sprich: Hagel, Sturm, Frost«, sagte der DBV-Generalsekretär. »Mit der Reduktion des Versicherungssteuersatzes wird eine Voraussetzung geschaffen, dass Versicherungslösungen auch für Dürre an den Markt kommen, die für den Landwirt attraktiv sind.« Nötig seien aber nun Prämien- und Policenangebote von der Versicherungsbranche.
Nach der extrem schlechten Ernte im Vorjahr zeigt sich der DBV für 2019 zuversichtlich. »Wir rechnen im Moment mit einer durchschnittlichen Ernte«, sagte Krüsken. Verbraucher würden die Wetterauswirkungen kaum spüren. »Wir wünschen uns natürlich höhere Preise, weil das auch mit Wertschätzung und nicht nur mit Mengen und Angebot und Nachfrage zu tun hat. Aber im Moment sehen wir ein stabiles Verbraucherpreisniveau.« (dpa)