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EU: Moskau blockiert Getreide-Exporte aus der Ukraine

Mit der Blockade der Schwarzmeerhäfen für Getreideexporte droht eine weltweite Nahrungskrise. Die UN bemüht sich um Lösungen - doch Moskau blockiert.

Weizen
Russland will keine Einigung mit der Ukraine über Getreide-Exporte. Foto: Sebastian Willnow
Russland will keine Einigung mit der Ukraine über Getreide-Exporte.
Foto: Sebastian Willnow

EU-Handelskommissar Valdis Dombrovskis hat Russland vorgeworfen, UN-Bemühungen um den Export von ukrainischem Getreide zu blockieren.

UN-Unterhändler bemühen sich seit Wochen darum, Millionen Tonnen von in der Ukraine lagernden Getreidebeständen auf den Weltmarkt zu bekommen, um beispielsweise Hungerkrisen in anderen Weltregionen abzuwenden. »Es ist klar, wer für die Blockade verantwortlich ist«, sagte Dombrovskis in Genf vor dem Auftakt der Ministerkonferenz der Welthandelsorganisation (WTO). »Es ist an Russland, seine Aggression zu beenden und es ist an Russland, aufzuhören, die ukrainischen Exporte zu stoppen.«

Breite Unterstützung für die Ukraine

Die EU und andere Länder hatten vor dem Auftakt der Konferenz eine kurze Veranstaltung »Solidarität mit der Ukraine« organisiert. Nach Angaben von Dombrovskis unterzeichneten mehr als 50 Länder eine Erklärung zur Unterstützung der Ukraine. Damit sollte verhindert werden, dass der Krieg die Ministerverhandlungen über andere Themen überschattet. Nahrungsmittelsicherheit ist eines der Themen.

Durch den Krieg und die Tatsache, dass die Ukraine als einer der größten Getreideexporteure der Welt nicht mehr liefern kann, werden in mehreren Ländern der Welt bereits die Nahrungsmittel knapp.

Nach ukrainischen Angaben können mehr als 23 Millionen Tonnen Getreide und Ölsaaten nicht exportiert werden. Vor dem Krieg gingen 90 Prozent des Exports über die Häfen hinaus. Drei davon - Mariupol, Berdjansk und Cherson - sind jetzt im Zuge des Angriffskriegs unter russische Kontrolle gekommen. Der Hafen in Mykolajiw ist schwer beschädigt, daher laufen nun die Verhandlungen in erster Linie über die Freigabe von Odessa.

© dpa-infocom, dpa:220612-99-637427/3