Photovoltaik-Module auf Lärmschutzbauten entlang der deutschen Autobahnen und Bahngleise könnten einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz leisten und jährlich bis zu einer Million Tonnen CO2 einsparen. Dieses Potenzial hat eine Analyse ergeben, die der Deutsche Wetterdienst (DWD) zusammen mit dem Eisenbahn-Bundesamt (EBA) und der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) durchgeführt hat.
Die Lärmschutzeinrichtungen entlang der Bahnstrecken, Autobahnen und Bundesstraßen seien zusammen rund 5800 Kilometer lang, teilte der DWD am Donnerstag in Offenbach mit. Auf Basis von Satellitendaten hat der DWD ausgerechnet, dass dort durch nachträglich montierte Photovoltaik-Module jährlich rund 1500 Gigawattstunden (GWh) Strom erzeugt werden könnten. Damit könnten rund 450 000 Haushalte ihren jährlichen Stromverbrauch decken.
Lärmschutzwälle entlang der Autobahnen sollen das größte Potenzial bergen. Etwa 80 Kilometer machen Steilwälle aus, also mit Steinen gefüllte Metallgestelle; Lärmschutzwände kommen auf etwa 2500 Kilometer. Bei beiden betrage die für Photovoltaik-Module nutzbare Fläche etwa zehn Prozent.
Das größte Potenzial sollen aber sogenannte Lärmschutzwälle haben, die oft mit Gras bewachsen sind und an Deiche erinnern. Diese Wälle gibt es auf rund 1300 Kilometern entlang der Autobahnen, und sie haben ein jährliches Ertragspotenzial von rund 1200 GWh, wenn 50 Prozent ihrer Fläche mit PV-Anlagen bebaut werden. Die lärm- und betriebstechnischen Eigenschaften der Bauwerke müssten aber erhalten bleiben. Begrünte Lärmschutzbauten seien oft auch naturschutzrechtlich relevant. Diese Einschränkungen seien in den Abschätzungen enthalten.
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