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Deutsche Börse strebt weiteres Rekordjahr an

Die Deutsche Börse hat 2023 so viel verdient wie nie. Der scheidende Konzernchef Theodor Weimer will im laufenden Jahr noch einen draufsetzen.

Theodor Weimer
Theodor Weimer ist noch bis Ende 2024 Vorstandsvorsitzender der Deutsche Börse AG. Foto: Hannes P Albert/DPA
Theodor Weimer ist noch bis Ende 2024 Vorstandsvorsitzender der Deutsche Börse AG.
Foto: Hannes P Albert/DPA

Deutsche-Börse-Chef Theodor Weimer will in seinem Abschiedsjahr an der Konzernspitze das Rekordergebnis von 2023 nochmals übertreffen. Die Gruppe Deutsche Börse sei »bestens gerüstet für viele weitere erfolgreiche und wachstumsstarke Jahre«, sagte Weimer in der Zentrale des Dax-Konzerns in Eschborn.

Im vergangenen Jahr setzte der Frankfurter Marktbetreiber dank höherer Zinsen und Zukäufe seinen Rekordlauf fort und verdiente so viel wie nie, wie das Unternehmen bereits am Mittwochabend mitgeteilt hatte. Dem Börsenbetreiber spielten dabei die regen Handelsaktivitäten an den Märkten sowie gute Geschäfte im Handel mit Gas- und Stromprodukten in die Karten.

Simcorp-Übernahme soll sich bald bezahlt machen

Im laufenden Jahr rechnet der Vorstand erneut mit kräftigen Zuwächsen - auch dank der jüngst besiegelten Übernahme des dänischen Softwareanbieters Simcorp. Die einmaligen Kosten des 3,9 Milliarden Euro schweren Zukaufs werde die Deutsche Börse »bereits ab dem nächsten Jahr durch dauerhafte Synergien mehr als wettgemacht« haben, führte Weimer aus. Mit dem größten Zukauf ihrer Geschichte will die Deutsche Börse ihr Geschäft mit Daten stärken und sich unabhängiger von Schwankungen an den Finanzmärkten machen.

Weitere große Zukäufe plant der Vorstand im laufenden Jahr nicht, wie Finanzvorstand Gregor Pottmeyer bekräftigte: »Größere M&A-Transaktionen werden wir in dem Jahr nicht machen, weil wir uns darauf fokussieren, jetzt die Simcorp-Integration zu machen.« Kleinere Zukäufe seien aber nicht ausgeschlossen. 2025 werde die Deutsche Börse voraussichtlich wieder ein bis zwei Milliarden Euro freie Mittel zur Verfügung haben. Dann werde entschieden, ob dieses Geld in Zukäufe (Mergers & Acquisitions/M&A) investiert oder über Dividenden und Aktienrückkäufe an die Aktionärinnen und Aktionäre ausgeschüttet werde.

Rekordjahr 2023

Im vergangenen Jahr konnte die Deutsche Börse ihre Nettoerlöse gegenüber dem Vorjahr um 17 Prozent auf knapp 5,1 Milliarden Euro steigern. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) kletterte ebenfalls um 17 Prozent auf etwas mehr als 2,9 Milliarden Euro. Unter dem Strich legte der Gewinn binnen Jahresfrist um 15 Prozent auf gut 1,7 Milliarden Euro zu.

Im laufenden Jahr erwartet die Gruppe ein Wachstum der Nettoerlöse auf mehr als 5,6 Milliarden Euro und einen Anstieg des Ebitda auf mehr als 3,2 Milliarden Euro. Der Vorstand strebt bis einschließlich 2026 Jahr für Jahr ein zweistelliges Umsatz- und Ergebniswachstum an.

Höhere Gewinnausschüttung für Aktionäre

Von dem Höhenflug sollen auch die Anteilseigner profitieren: Die Dividende für das Geschäftsjahr 2023 soll um 20 Cent auf 3,80 Euro je Aktie erhöht werden. Anfang Januar 2024 startete der Dax-Konzern zudem das erste Aktienrückkaufprogramm seit sechs Jahren. Bis längstens 3. Mai will das Unternehmen für bis zu 300 Millionen Euro eigene Papiere zurückkaufen.

Für Weimer, der den Dax-Konzern seit dem 1. Januar 2018 führt, ist es die letzte Bilanz-Pressekonferenz als Deutsche-Börse-Chef. Ende Juni hatte der Manager gesagt, er strebe keine weitere Amtszeit an. Weimers Vertrag läuft am 31. Dezember 2024 aus.

© dpa-infocom, dpa:240208-99-916427/3