Der infolge des Ukraine-Kriegs stärker als erwartete eingebrochene Ifo-Geschäftsklimaindex wurde am Markt überraschend entspannt aufgenommen. Allerdings war das Handelsvolumen wie bereits am Vortag insgesamt recht dünn.
Letztlich ging der deutsche Leitindex 0,22 Prozent höher auf 14.305,76 Punkte aus dem Tag. Der Wochenverlust beläuft sich damit auf 0,7 Prozent. Der MDax der mittelgroßen Börsenwerte sank indes um 0,56 Prozent auf 31.171,51 Zähler.
Im Dax sackten die einstigen Corona-Krisengewinner weiter ab. Delivery Hero fielen als Schlusslicht um 4,0 Prozent. Damit fehlt nicht mehr viel, bis sich die Papiere des Essenslieferanten wieder auf dem Niveau vom Frühjahr 2019 befinden. Die Papiere des Kochboxen-Anbieters Hellofresh gaben um 2,2 Prozent nach.
Die Aktien von Sartorius, die ebenfalls zu den einstigen Corona-Krisengewinnern zählten, legten indes um 1,1 Prozent zu. Analysten der Bank of America senkten zwar ihr Kursziel, die Talfahrt der Aktie in den vergangenen Monaten halten sie jedoch für überzogen.
Im Nebenwerte-Index SDax drehten die Aktien von Vitesco nach anfänglichen Verlusten ins Plus und gewannen 0,6 Prozent. Der Autozulieferer plant für das neue Jahr wegen des Chipmangels und steigender Kosten vorsichtig, weshalb so mancher Analyst nun mit sinkenden Markterwartungen rechnet.
Um fast 12 Prozent nach oben ging es für die Aktien von Eckert & Ziegler, die damit Spitzenreiter im SDax waren. Das Strahlen- und Medizintechnikunternehmen will nach einem Umsatz- und Gewinnplus im vergangenen Jahr das Wachstumstempo beschleunigen und den Gewinn steigern. PVA Tepla sackten dagegen um 10 Prozent ab. Händler sahen Gewinnmitnahmen, nachdem sich die Aktie des Technologieunternehmens in den vergangenen drei Wochen um mehr als 50 Prozent erholt hatte.
Der Blick auf Europas Börsen zeigte eine ähnliche Tendenz wie für den Dax: Der EuroStoxx 50 ging mit einem kleinen Plus von 0,11 Prozent auf 3867,73 Punkte aus dem Tag. Der Cac 40 in Paris schloss minimal im Minus, während sich der britische FTSE 100 leicht im Plus hielt. In den USA zeigten sich der Wall-Street-Index Dow Jones Industrial ebenfalls fast unverändert zum Vortagesschluss.
Der Euro kostete am frühen Abend 1,0988 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1002 (Donnerstag: 1,0978) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9089 (0,9109) Euro. Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von 0,38 Prozent am Vortag auf 0,36 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,04 Prozent auf 139,20 Punkte. Der Bund-Future fiel am Abend deutlich um 0,49 Prozent auf 158,31 Zähler.
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