Für den MDax der mittelgroßen Unternehmen ging es um 1,34 Prozent auf 29.590 Punkte hoch. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gewann 0,8 Prozent. Stützend wirkt, dass an der Wall Street die Indizes am Freitag ihre hohen Verluste noch aufholen konnten. Auch in Japan verbuchte die Börse am Morgen Gewinne.
Mit dem Ifo-Geschäftsklima steht am Vormittag der wohl wichtigste Frühindikator Deutschlands auf der Agenda. Der Krieg in der Ukraine und die harte Corona-Politik in China dürften weiter auf der Erholung lasten.
Am Markt im Fokus steht der Energietechnikkonzern Siemens Energy, der seine spanische Windkrafttochter Siemens Gamesa komplett übernehmen will. Mit einem Angebot von 18,05 Euro pro Aktie sollen die ausstehenden 32,9 Prozent erworben werden. Im Erfolgsfall will Energy Gamesa von der Börse nehmen und in den Konzern integrieren.
Marktteilnehmer sehen den bereits erwarteten Schritt von Siemens Energy positiv. Der Kapitaleinsatz stehe nicht im Vordergrund, sondern dass man die Probleme der Tochter endlich unter Kontrolle bekomme, sagte ein Börsianer. Aktien von Siemens Energy stiegen um mehr als zweieinhalb Prozent, Siemens Gamesa sprangen in Madrid um rund sechseinhalb Prozent hoch.
Zudem gibt es ein Übernahmeangebot für die Deutsche Euroshop. Wie das Investment-Vehikel Hercules BidCo mitteilte, soll den Aktionären des auf Einkaufszentren spezialisierte Immobilienkonzerns 22,50 Euro je Aktie geboten werden. Der Angebotspreis setze sich aus 21,50 Euro je Aktie plus ein Euro als Dividende für das Geschäftsjahr 2021 zusammen. Die Aktien der im SDax notierten Deutschen Euroshop schnellten um 42 Prozent hoch in Richtung des Angebotspreises.
Kaufempfehlungen beflügelten die Aktien der beiden Kredithäuser Deutsche Bank und Commerzbank mit plus 2,9 beziehungsweise plus 1,9 Prozent. Keefe, Bruyette & Woods stufte Deutsche Bank auf »Outperform« hoch. Die Societe Generale (SocGen) änderte ihr Votum für Commerzbank von »Hold« auf »Buy«.
Der seit langem in Schwierigkeiten steckende Autozulieferer Leoni sucht gemeinsam mit seinen Gläubigern nach Wegen zur Beschaffung von etwa 50 Millionen Euro. Laut dem Kabelbaumspezialisten wird die Ausgabe neuer Aktien oder einer Wandelschuldverschreibung geprüft, um die erhoffte Summe zu erlösen. Für die Papiere ging es um mehr als sieben Prozent bergab.
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